Stand: 17.06.2019 19:40 Uhr

Bürgermeister Madsen: Alle Rostocker überzeugen

Der Däne Claus Ruhe Madsen (parteilos), bis vor kurzem Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Rostock, Kandidat in der Oberbürgermeister-Stichwahl. © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck
Im zweiten Wahlgang konnte sich Claus Ruhe Madsen gegen Steffen Bockhahn durchsetzen.

Rostocks neuer Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) will nach seiner Wahl am Sonntag alle Bürger der Hansestadt erreichen. Das sagte er am Montagabend im Nordmagazin: "Ich bin sehr zufrieden, aber es gilt natürlich, dass wir alle Rostocker vereinen und uns darauf verständigen, dass wir alle in einem Boot sitzen." Die Stadt soll nach seinem Willen innovativ, ökologisch und menschenfreundlich werden. Bei der weiteren Entwicklung möchte Madsen auch Erfahrungen aus seiner Heimatstadt Kopenhagen aufgreifen und in Rostock mehr Leute zum Fahrradfahren bewegen. Bereits am Vormittag nach dem Wahlsonntag kündigte er an, er wolle Pauschalisierungen und Schubladendenken überwinden. Nur gemeinsam werde man Rostocks gute Entwicklung fortsetzen und die Ideen für die Zukunft der Stadt umsetzen können.

Bockhahn verweist auf Zuspruch für seine Themen

Der in der Stichwahl unterlegene Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke) betonte, er habe sich sicher ein anderes Ergebnis gewünscht, sei aber nicht unglücklich: "Bei einer deutlich niedrigeren Wahlbeteiligung habe ich deutlich mehr Stimmen erhalten als im ersten Wahlgang", so Bockhahn. Dies zeige, dass seine sozialen Themen großen Zuspruch gefunden hätten. Er werde nun weiter seine Aufgabe als Sozialsenator erfüllen.

Ministerpräsidentin Schwesig gratuliert

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gratulierte dem neuen Oberbürgermeister. Rostock sei das wirtschaftliche Zentrum des Landes. "Deshalb brauchen wir eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land, gerade bei größeren Projekten wie der Bundesgartenschau 2025, dem Bau des Archäologischen Landesmuseums oder dem Neubau des Volkstheaters", sagte sie.

44,1 Prozent Wahlbeteiligung

Rostock ist die erste Großstadt Deutschlands, die einen Oberbürgermeister ohne deutschen Pass hat. Der Däne Claus Ruhe Madsen hatte sich in der Stichwahl am Sonntag mit 57,1 Prozent gegen Sozialsenator Steffen Bockhahn durchgesetzt. Im ersten Wahlgang vor drei Wochen hatte keiner der neun Kandidaten eine absolute Mehrheit bekommen. In der Hansestadt waren rund 173.000 Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, in der Stichwahl den Oberbürgermeister für die kommenden sieben Jahre zu wählen. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,1 Prozent.

Möbelketten-Chef und IHK-Präsident

Madsen wurde von CDU und FDP unterstützt. Er stammt aus Kopenhagen und lebt seit rund 20 Jahren in Rostock. Bislang war er Chef einer Möbelkette mit rund 100 Mitarbeitern und bis vor Kurzem IHK-Präsident in Rostock. Er hatte angekündigt, die Geschäftsführung der Möbelhauskette abzugeben. Madsen tritt die Nachfolge von Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) an. Dieser führte 14 Jahre lang die Hansestadt mit rund 210.000 Einwohnern und konnte aus Altersgründen nicht wieder antreten.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Die Frühaufsteher | 17.06.2019 | 07:00 Uhr

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