Wirtschaft startet mit gedämpften Erwartungen ins neue Jahr
Mit Blick auf das Jahr 2022 haben sich die Erwartungen der Unternehmen im Nordosten verbessert. Die Stimmung ist zwar noch verhalten, einen Umsatzrückgang erwarten aber nur noch wenige Befragte.
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaft geht mit gedämpften Erwartungen ins neue Jahr. Das ergab eine Umfrage unter 18 Unternehmensverbänden aus dem Land. "Corona hat uns weiterhin im Würgegriff", sagte Lars Schwarz, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VUMV), am Dienstag in Schwerin.
Verbreitet noch verhaltene Stimmung
Die schlechte Stimmung nach dem Krisenjahr 2020 schwinde zwar, aber die Erwartungen seien vielerorts im Vergleich zum bundesweiten Trend verhalten. Das liege an der geringen Exportquote und daran, dass sich internationale Investitionen noch nicht positiv auswirkten, so Schwarz. Bei kleineren Betrieben der Ernährungswirtschaft, maritimen Zulieferern, im Einzelhandel und Tourismus sei die Stimmung eher pessimistisch.
Impfquote ein entscheidender Faktor
Auch das von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) vorausgesagte Wirtschaftswachstum von drei Prozent hält Schwarz für zu optimistisch. Allein die Auswirkungen einer möglicherweise scheiternden Rettung der MV-Werften schätzte der Verbandschef auf ein Prozent, allgemein gebe es zu viel Unsicherheiten. Der VUMV geht von zwei Prozent Wachstum in diesem Jahr aus, dies hänge jedoch maßgeblich von der Bewältigung der Corona-Pandemie ab. Mit Erholung sei zu rechnen, sobald die aktuelle Infektionswelle unter Kontrolle ist. Die Impfquote sei der entscheidende Faktor für die Belebung der Wirtschaft
Deutlich bessere Umsatzerwartungen
Der Umfrage unter den 2.400 Mitgliedsunternehmen des Dachverbands mit mehr als 130.000 Beschäftigten zufolge haben sich vor allem die Umsatzerwartungen der Betriebe im Nordosten im Vergleich zum Vorjahr verbessert. 29 Prozent der Befragten gehen demnach von verbesserten Erlösen in diesem Jahr aus, 43 Prozent von einer Stagnation und nur 23 Prozent von einem Rückgang der Umsätze. Vor einem Jahr rechneten den Angaben zufolge noch 57 Prozent mit einer Verschlechterung.
