Wasser in vielen großen Seen in schlechtem Zustand
Das Wasser in vielen der großen Binnengewässer in Mecklenburg-Vorpommern ist in einem schlechten ökologischen Zustand.
In vielen großen Binnengewässern in Mecklenburg-Vorpommern ist das Wasser zwar klar, dennoch sind vier von fünf großen Binnengewässern in einem schlechten ökologischen Zustand. Von den 202 Wasserkörpern mit mehr als 50 Hektar Fläche entsprechen rund 80 Prozent nicht den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie für einen guten ökologischen Zustand. Das teilte das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommerns anlässlich des 25. Gewässersymposiums des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) in Bad Doberan mit.
Zu viel Phosphor
Das Fazit sei ernüchternd, so Umweltminister Till Backhaus (SPD). Auch viele der kleineren Seen sind nach seinen Worten in einem unbefriedigenden Zustand. Als Hauptursache gilt ein Nährstoffüberschuss, vor allem durch Phosphor. Das chemische Element gelange von Landwirtschaftsflächen oder aus Kläranlagen in die Gewässer, so Backhaus. "Eine typische Pflanzen- und Tierwelt kann sich dann nicht entwickeln." Die hohen Nährstoffgehalte in Verbindung mit hohen Temperaturen führten zudem zur Bildung von Blaualgen, die die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden können.
"Kranke" Seen mit 24 Millionen Euro saniert
Um das Wasser in "kranken" Seen zu verbessern, hat das Land im Jahr 2000 ein Seensanierungs- und Restaurierungsprogramm ins Leben gerufen. Seither sind laut Backhaus 24 Millionen Euro für 90 Vorhaben ausgegeben worden. Bisher seien unter anderem der Schmale Luzin, der Tiefwarensee, der Feldberger Haussee und der Tollensesee saniert worden.
Kriterien für gutes Badegewässer nicht so streng
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie ist sehr streng, wie ein Sprecher des Umweltministeriums sagte. Schon wenn ein Parameter nicht erfüllt sei, werde dem Gewässer insgesamt kein guter Zustand bescheinigt. Mecklenburg-Vorpommern hat den Angaben zufolge insgesamt mehr als 2.200 Seen mit mehr als einem Hektar Wasserfläche. Um einem Gewässer eine gute Badewasser-Qualität zu bescheinigen, sind die Kriterien nicht so streng wie die ökologischen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales hatte die meisten Badestellen in Mecklenburg-Vorpommern Anfang Juni als gut bis sehr gut eingestuft.