Vollbremsung im Schulbus - Erziehungsmaßnahme?
Die Vollbremsung eines Schulbusses zwischen Velgast und Richtenberg im Landkreis Vorpommern-Rügen beschäftigt die Polizei. Ein Busfahrer soll am Dienstagmorgen als "erzieherische Maßnahme" während der Fahrt scharf gebremst haben. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung ermittelt.
Kinder erlitten Prellungen und Schleudertraumata
Laut Polizei soll ein 14-Jähriger während der Fahrt einen Klimmzug an einer Haltestange im Bus gemacht haben. Daraufhin habe der 47-jährige Busfahrer gebremst, woraufhin einige Kinder von ihren Sitzen zu Boden stürzten. Nach bisherigem Ermittlungsstand wurden zwölf Kinder leicht verletzt. Sie erlitten unter anderem Prellungen und Schleudertraumata. Der Busfahrer soll die Kinder anschließend, ohne sich um die Verletzungen zu kümmern, zur Schule in Franzburg gebracht haben und weitergefahren sein. Die Kinder wandten sich an die Schulleitung, die wiederum den Rettungsdienst verständigte.
Busfahrer wurde suspendiert
Die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen hat den Fahrer mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt. Eine solch gravierende Verletzung der Sorgfaltspflicht könne man nicht dulden, sagte ein Sprecher der Verkehrsgesellschaft gegenüber NDR 1 Radio MV.
Schulbus-Assistenten im Landkreis Rostock
Im Landkreis Rostock sorgen mehr als 50 Mädchen und Jungen als Schulbus-Assistenten für "Ordnung" im Bus, so Kreissprecher Michael Fengler. Sie seien für diese Aufgabe ausgebildet worden und könnten sich entsprechend ausweisen. Der Schülerverkehr laufe so entspannter und konfliktfreier, sagte der Geschäftsführer der "rebus Regionalbus Rostock GmbH", Thomas Nienkerk. Der Busfahrer habe aber weiterhin die Verantwortung und das Sagen.
