Untreueverdacht: Durchsuchungen bei AWO Neubrandenburg
Mehr als vier Jahre nachdem Jörg Fischer als Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Neubrandenburg weitestgehend ohne Konsequenzen für ihn zurücktreten musste, holen ihn die Vorwürfe von damals ein. Die Staatsanwaltschaft hat die Geschäftsstelle sowie weitere dienstliche und private Gebäude von Führungskräften der AWO durchsuchen lassen.
Im Wesentlichen suchen die Ermittler Beweise für die seit Jahren im Raum stehenden Vorwürfe. Allerdings geht es jetzt nicht mehr nur um Vorteilsnahme, sondern auch um Untreue. Außerdem könnten neben dem einstigen Geschäftsführer Fischer nun auch weitere AWO-Führungskräfte in den Fokus der Ermittlungen rücken. Um wen es sich dabei genau handelt, darüber wollte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft noch nichts sagen. Wie es hieß, wurden die Geschäftsstelle, das Archiv sowie mehrere dienstliche und private Gebäude durchsucht. Zu Ergebnissen der Durchsuchungen sei bisher noch nichts bekannt.
Wer profitierte bei der AWO?
Die Schlüsselfigur bleibt aber wohl Fischer. Die AWO hatte dessen Firma mit der Geschäftsführung beauftragt. Dies würden die aktuell geltenden AWO-Statuten nicht mehr zulassen. Im Gegenzug hatte Fischer seine eigenen Firmen mit AWO-Aufträgen, Mietverträgen und Versicherungsabschlüssen versorgt. Gegenstand der jetzigen Ermittlungen ist nun ganz offensichtlich auch die Frage, wer bei der AWO noch davon profitiert hat.
