Tourismusverband MV zieht positive Zwischenbilanz
Wie auch im vergangenen Jahr kann der Tourismusverband MV ein deutliches Plus im Herbstgeschäft verzeichnen. Die Corona-bedingten Verluste lassen sich dadurch zwar nicht komplett ausgleichen, aber die Tourismusbranche kann positiv in die Zukunft blicken.
Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern ist weiterhin beliebt und stark nachgefragt. Das hat eine Umfrage des Landestourismusverbandes unter mehr als 350 Unternehmen und rund 90 Freizeitanbietern ergeben. Die erwartete Auslastung im Oktober würde demnach bei 60 Prozent liegen, im November bei 26 Prozent und im Dezember bei knapp 30 Prozent. Das liegt deutlich über den Werten für 2019 und 2020.
Unsicherheit bei Auslandsreisen spielt MV in die Karten
Nach wie vor können Urlauber ihr Reiseziel noch nicht so frei wählen wie vor der Pandemie. Noch immer gibt es unterschiedliche Einreisebeschränkungen oder andere Hürden wie Quarantäneregelungen. Hinzu kommt eine gewisse Unsicherheit bei Reisen ins Ausland, bestätigt auch der Geschäftsführer des Tourismusverbandes, Tobias Woitendorf: „Da orientieren sich viele natürlich auf das Naheliegende und sagen sich, wir machen meinetwegen den Urlaub, den wir sonst anderswo gemacht hätten - vielleicht nochmal in der Sonne - den machen wir dann in Deutschland und dann gerne eben auch in Mecklenburg-Vorpommern.“
Woitendorf sieht das als Chance, auf der man sich allerdings nicht ausruhen sollte. In den nächsten Jahren müsse man sich auch in den Herbstmonaten wieder intensiv um Gäste bemühen.
Momentan wirbt der Verband mit einer groß angelegten Kampagne „Das Schönste am Herbst“, um die Nebensaison noch weiter anzukurbeln und spontane Buchimpulse zu setzen.
Woitendorf betont aber auch, dass vor allem Jugendherbergen noch lange nicht über die Krise hinweg sind. Durch unklare Lagen bei Klassenfahrten und Sportreisen seien gerade diese Betriebe noch nicht auf dem gleichen Stand der Erholung. Dazu zählen auch Anbieter für internationalen sowie Tagungs- und Städtetourismus.
Weiterhin Personalmangel und leicht gestiegene Preise
Die hohe Nachfrage bei Buchungen ist zwar positiv, allerdings herrscht in der Tourismusbranche weiterhin hoher Personalmangel. Nicht nur Auszubildende und Aushilfen fehlen, auch offene Stellen müssen neu besetzt werden. Viele Angestellte hatten in der höchsten Corona-Krise ihre Jobs gekündigt, um in anderen Berufsfeldern ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Für die Herbstmonate fehlen deshalb 14 Prozent der Teilzeitkräfte und zwölf Prozent der Vollzeitkräfte.
Die hohe Nachfrage treibt allerdings auch die Preise etwas in die Höhe. Im Vergleich zu 2020 befindet sich die Steigerung bei sieben Prozent. Bei Freizeitanbietern gibt es eine durchschnittliche Erhöhung um drei Prozent.
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