Totes Kind in Altentreptow: Staatsanwaltschaft geht von Suizid aus
In Altentreptow ist am Dienstag ein totes Kind gefunden worden. Dabei handelt es sich um einen zwölfjährigen Jungen aus der Ukraine, der sich laut Staatsanwaltschaft selbst getötet haben könnte. Das Obduktionsergebnis steht noch aus.
Im Fall des tot in Altentreptow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) aufgefundenen 12-jährigen Jungen aus der Ukraine, geht die Staatsanwaltschaft vom Verdacht des Suizids aus. Das hätten erste Ermittlungen ergeben.
Anzeichen einer Strangulation
Der Junge sei am vergangenen Dienstag leblos an einem Gebüsch in der Nähe des Friedhofs von Altentreptow gefunden worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg. Der Friedhof liegt nicht weit von der Flüchtlingsunterkunft entfernt, in der der 12-jährige untergebracht war. Am Körper des toten Jungen seien Anzeichen einer Strangulation festgestellt worden. Endgültige Klarheit über die Todesursache soll eine heute durchgeführte Obduktion ergeben. Ein Ergebnis stehe aber noch nicht fest, sagte ein Polizeisprecherin. Es gebe derzeit auch keine Anhaltspunkte, die auf ein Fremdverschulden hindeuten, heißt es. Die Ermittlungen seien in dem Fall noch nicht abgeschlossen, so die Staatsanwaltschaft. Es müssen unter anderem noch Personen aus dem Umfeld des Jungen befragt werden.
Psychosoziale Zentren fehlen
Jana Michael, Landes-Integrationsbeauftragte und Psychologin sowie Trauma-Expertin, weiß, wie Flucht und Vertreibung auf Menschen wirken. Sie weist im Interview mit NDR 1 Radio MV darauf hin, dass eine große Anzahl an Menschen schon traumatisiert nach Deutschland kommen. Hilfe finden Geflüchtete laut Michael in psychosozialen Zentren, die - momentan in Rostock und Greifswald - eine Mischung aus Alltagshilfe und Psychotherapie anbieten. Fünf Standorte müsste es davon wenigstens im Land geben. Darum bemüht sich die Integrationsbeauftrage gerade. Das Geld vom Land aus EU-Programmen sei da. Es muss aber förmlich beantragt werden und das dauert. Michael geht das nicht schnell genug. Sie rät, wenn Menschen suizidale Absichten andeuten, dann solle man nicht zögern, ärztliche Hilfe zu holen und bei ihnen zu bleiben.
Welche Gründe zum vermuteten Suizid des Zwölfjährigen geführt haben, ist allerdings nicht abschließend geklärt.