"Tödliches Pferde-Virus könnte auch Ställe in MV erwischen"
Nach dem Ausbruch eines für Pferde tödlichen Virus sind Reiter in Mecklenburg-Vorpommern besorgt. Tierarzt Dr. Jörg Neubauer rät dazu, Kontakt zu anderen Pferden zu meiden.
Die Reitsportszene in Mecklenburg-Vorpommern ist beunruhigt. Grund dafür ist der Ausbruch des sogenannten Pferde-Herpes, einer hochansteckenden Viruskrankheit. Aufgetreten ist dieses Virus bei einem internationalen Reitturnier in Valencia (Spanien). In der Reiterszene spricht man vom schlimmsten Ausbruch in Europa seit vielen Jahrzehnten. Auch Qadira, die zwölf Jahre alte Stute von Tessa Leni Thillmann, der deutschen Topnachwuchsreiterin aus Mecklenburg-Vorpommern, ist an diesem Virus gestorben. Die 16-Jährige wurde vor zwei Jahren Vize-Europameisterin.
Infektion verläuft bei Pferden in der Regel tödlich
Dr. Jörg Neubauer, der verantwortliche Turnier-Tierarzt für Mecklenburg-Vorpommern, sieht den Ausbruch mit Sorge. Es gibt mehrere Virenstämme, die diese Krankheit übertragen, doch ausgerechnet der in Valencia aufgetretene EHV-1-Stamm ist besonders aggressiv, so Jörg Naubauer. Das Virus löst bei Pferden, vornehmlich bei Stuten, zunächst Fieber aus. Die Infektion setzt sich dann über das Rückenmark fort. Die Tiere verenden für gewöhnlich innerhalb weniger Tage. Der Ausbruch in Spanien sei heftig, wirklich selten sei eine Infektion mit einem Herpes-Virus allerdings nicht. Neubauer geht davon aus, dass es auch einige Betriebe oder Ställe in Mecklenburg-Vorpommern erwischen kann.
So können Pferdehalter ihre Tiere schützen
Jörg Neubauer empfiehlt Pferdehaltern, ihre Tiere auf gar keinen Fall in Kontakt mit Pferden aus anderen Ställen zu bringen. Eine Impfpflicht gegen das tödliche Pferde-Virus gibt es nicht. Trotzdem empfiehlt der Experte, die Tiere zu impfen. Eine Impfung gegen Herpes-Viren muss zweimal pro Jahr durchgeführt werden und kostet jeweils zwischen 50 und 70 Euro.
Hinweis der Redaktion: In einer vorherigen Version hieß es, Neubauer rate dazu, die Pferde vier Wochen lang im Stall zu lassen. Das trifft nicht zu.
