Teilzeitausbildung: Chance für Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Beruf und Familie zu vereinbaren ist eine Herausforderung, noch mehr gilt das jedoch für Alleinerziehende - vor allem wenn der Berufsabschluss fehlt. Die Arbeitsagentur bietet nun Teilzeitausbildungen an, die jedoch noch kaum bekannt sind.
Auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen oder eine Ausbildung zu absolvieren, stellt vor allem Alleinerziehende vor große Herausforderungen. Die Chefin der Regionaldirektion Nord, Margit Haupt-Koopmann, empfiehlt eine Teilzeitausbildung. Das heißt, die Ausbildungszeit wird reduziert, damit mehr Zeit für die Kinder ist. Dieser Weg sei unter Betroffenen und Betrieben aber noch zu wenig bekannt und mache weniger als ein Prozent aller abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Mecklenburg-Vorpommern aus.
Auf Vereinbarkeit zugeschnittene Angebote
Von den rund 60.000 Arbeitslosen im Land sind gut zehn Prozent alleinerziehend, davon sind 90 Prozent Frauen. Angesichts der Probleme in der Wirtschaft ausreichend Personal zu finden, müsse auch die Gruppe der alleinerziehenden Arbeitslosen genutzt werden, fordert Haupt-Koopmann. Dies gehe nur mit Angeboten, die Famile und Beruf leichter vereinbar machen. "Viele brauchen unterstützende, auf ihre Situation hin zugeschnittene Angebote, um den Weg zurück in die Arbeitswelt zu meistern", so Haupt-Koopmann. Die Ausbildungsdauer wird dann entsprechend verlängert, daneben sollen aber auch passende Qualifizierungsangebote und familiengerechte Arbeitszeiten sowie eine verbesserte Kinderbetreuung in den sogenannten Randzeiten geboten werden.
Zahl Langszeitarbeitsloser unter Alleinerziehenden hoch
Wie aus dem jüngsten Bericht hervorgeht, erholt sich der Arbeitsmarkt im Norden zwar etwas, allerdings waren im Juli 2021 in Mecklenburg-Vorpommern etwa 60.200 Menschen arbeitslos gemeldet. Knapp die Hälfte davon (44 Prozent) gilt als langzeitarbeitslos. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen unter den Alleinerziehenden lag mit 50 Prozent noch darüber.
