Mit einem Volksfest wird der neue Bürgerpark im Stadtteil Toitenwinkel eingeweiht © dpa Foto:  Bernd Wüstneck

Tag der Städtebauförderung: Auftakt in Rostock-Toitenwinkel

Stand: 14.05.2022 16:20 Uhr

Rostocks Stadtteil Toitenwinkel wird häufig als "Brennpunktviertel" bezeichnet. Heute fiel dort der Startschus für den bundesweiten Tag der Städtebauförderung - mit viel Politprominenz und der Einweihung eines neuen Bürgerparks.

Im Rostocker Stadtteil Toitenwinkel ist der bundesweite Tag der Städtebauförderung mit einem Familienfest gestartet worden. Die 14.000 Toitenwinkler konnten einen knapp einen Hektar großen Bürgerpark in Besitz nehmen, an dessen Planung sie sich intensiv beteiligt hatten. Planung und Bau wurden mit rund einer Million Euro Städtebaufördermitteln aus den Programmen "Zukunft Stadtgrün" und "Soziale Stadt" unterstützt. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD), Landesminister Christian Pegel (SPD) und Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) weihten den Bürgerpark am Nachmittag ein.

Park für alle Gruppen

Alle Alters- und viele Interessengruppen waren an der Planung des neuen Parks beteiligt - und ihre Wünsche wurden umgesetzt. So wollten alle Nutzergruppen einen WLAN-Hotspot und eine Wiese zum freien Aufenthalt, hieß es von der Stadtverwaltung. Bei den Kindern seien ein Trampolin und eine Minigolfanlage sehr gefragt gewesen, Jugendliche hätten sich eine Parcoursanlage und eine Kletterwand gewünscht. Außerdem gebe es Ruhezonen mit Hängematten und Sitztische, auf denen Spielflächen zum Schach- oder Mühlespielen eingelassen sind. Das Areal ist in viel Grün eingebettet, Baumreihen und Hecken unterteilen die Anlage in überschaubare Bereiche.

Städtebauförderung: Historische Städte vor Verfall gerettet

Allein in Rostock hat der Bund nach Angaben des Bundesbauministeriums seit 1991 rund 125 Millionen Euro für die Städtebauförderung bereitgestellt. Besonders in Ostdeutschland seien durch dieses Instrument viele historische Städte vor dem Verfall gerettet worden und hätten Neubaugebiete aufgewertet werden können, sagte Geywitz bei den Feierlichkeiten in Rostock.

Angebote schaffen, die nicht von Konsum und Kosten bestimmt sind

"Wir haben ja gerade in Corona-Zeiten gemerkt, wie wichtig die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum ist." Sehr viele Angebote, die die Gesellschaft heutzutage für Familien bereithalte, seien mit Konsum und Kosten verbunden. Darum sei es wichtig, dass Orte geschaffen würden, an denen die Menschen sich zwanglos bewegen und zusammenkommen könnten. International könne beobachtet werden, dass da, wo die Stadtentwicklung nicht stimme und Stadtteile verelendeten, das Zusammenleben der Menschen leide. "Deswegen ist es gerade auch im Interesse des Bundes, dass wir eine starke Zivilgesellschaft haben; dass wir Menschen haben, die sich wohlfühlen zu Hause", sagte Geywitz.

Vielerorts Veranstaltungen in MV

Neben Toitenwinkel wurde der Tag der Städtebauförderung auch in anderen Städten des Bundeslandes begangen. In Barth zum Beispiel wurde das Vinetahaus mit Touristinformation und Bibliothek eröffnet, in Parchim bot die Stadt mit der Ideenschmiede auf dem Katthagen den Bürgern eine Möglichkeit zum Mitplanen und die Schweriner konnten ihre Ideen für die Gestaltung des Werder-Ufers einbringen oder im Stadtteil Mueßer Holz den Frühling feiern.

Mit Förderung und Bürger-Mitwirkung attraktive Quartiere entstehen lassen

Der bundesweite Tag der Städtebauförderung wird seit 2015 jedes Jahr als Gemeinschaftsinitiative des Bundesbauministeriums, der Länder, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes begangen. Nach Angaben des Ministeriums sind insgesamt 565 Städte und Gemeinden an dem Aktionstag beteiligt, der den Angaben zufolge zeigen soll, wie "mit Mitteln der Städtebauförderung und unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger attraktive Quartiere, Stadt- und Ortsteilzentren" entstehen.

12.100 Gesamtmaßnahmen sind laut Ministerium bis 2021 gefördert worden - in rund 4.000 Kommunen bundesweit. Allein der Bund habe mehr als 19,6 Milliarden Euro investiert. 2022 seien erneut 790 Millionen Euro Bundesmittel vorgesehen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 14.05.2022 | 12:00 Uhr

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