Studie: Armutsrisiko für Kinder in MV gesunken

Das Armutsrisiko für Kinder ist in Mecklenburg-Vorpommern deutlich gesunken. Der Anteil der Kinder, die von Grundsicherung leben müssen, sank von über 22 Prozent im Jahr 2014 auf 15,3 Prozent im vergangenen Jahr. Das geht aus einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor. Mecklenburg-Vorpommern liegt damit unter dem ostdeutschen Durchschnitt von 16,9 Prozent. Bundesweit waren 13,8 Prozent der Menschen unter 18 Jahren betroffen. Regional gibt es jedoch weiterhin große Unterschiede. Den negativen Spitzenplatz hält Schwerin, wo laut Studie rund 25,4 Prozent der Kinder als armutsgefährdet gelten. Im Landkreis Rostock sind es hingegen "nur" rund zehn Prozent und in Ludwigslust-Parchim zwölf Prozent.
Zusätzliches Risiko durch Corona-Einschränkungen
Armut überschatte den Alltag von 2,8 Millionen Mädchen und Jungen in Deutschland. Das größte Armutsrisiko haben Kinder Alleinerziehender. In Mecklenburg-Vorpommern lebt mehr als die Hälfte aller Kinder, die in Ein-Eltern-Haushalten leben, von Hartz-IV-Leistungen. Laut Bertelsmann-Vorstand Jörg Dräger sind diese Kinder und ihre Familien in der Corona-Krise besonders benachteiligt. Für das Home-Schooling fehlten vielen von ihnen neben technischer Ausstattung auch Räume, in die sie sich in Ruhe zurückziehen können, um ungestört zu lernen. Viele Hilfsangebote seien wegen der Corona-Beschränkungen eingestellt worden. Das habe ohnehin benachteiligte Kinder besonders betroffen. Die Stiftung forderte mehr politische Anstrengungen für ein sogenanntes Teilhabegeld oder eine Kinder-Grundsicherung.
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