Stralsund: Bürgerschaft stimmt umstrittener Bebauung zu
In Stralsund hat die Bürgerschaft am Donnerstagabend nach teilweise hitziger Diskussion mit großer Mehrheit der umstrittenen Bebauung einer Fläche im Stadtteil Andershof zugestimmt. Das Gebiet war lange Zeit ungenutzt, mit den Jahren entstand dort ein junger Wald, der nun für Wohnbebauung, einen Einkaufsmarkt und eine Kita weichen soll.
Bereits vor der Sitzung wurde deutlich: Das Vorhaben der Stadt, eine Brache, auf der sich ein junger Wald entwickelt hat, für eine Wohnbebauung, einen Einkaufsmarkt und eine Kita freizugeben, sorgt für Unmut. Vor dem Rathaus protestierten Umweltschützer gegen die Pläne. Sie stützen sich auf die Aussage des zuständigen Forstamtes, dass der Wald nicht abgeholzt werden dürfe. Diese Entscheidung hatte Umweltminister Till Backhaus (SPD) gekippt. Später hieß es, diese Entscheidung hätte Backhaus getroffen, weil Stralsund dafür im jahrelangen Grundstücksstreit auf Hiddensee eingelenkt hatte und die Grundstücke unter Wert an die Hiddenseer verkaufen würde.
Spekulationen um das Waldareal
Der Minister war damals als Vermittler in dem Streit aufgetreten. Für Spekulationen um das Andershofer Wäldchen, wie es inzwischen genannt wird, sorgt außerdem, dass der Investor für die Fläche eine Geschäftsbeziehung mit der Frau des Oberbürgermeisters hat. Die Stadtverwaltung hingegen argumentiert mit den Chancen für nachhaltige Stadtentwicklung im Falle einer Bebauung.
