Schwesig nach Impfgipfel: Planungssicherheit fehlt weiterhin
Der Impfgipfel hat laut Ministerpäsidentin Schwesig ein durchwachsenes Ergebnis gebracht: Die Planungssicherheit fehle weiterhin, der zugesagte Impfstoff werde aber wohl geliefert.
Nach dem Spitzengespräch zu den Corona-Impfungen hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die weiter fehlende Planungssicherheit kritisiert. "Zur Zeit haben wir nur Planungsdaten bis zum 22. Februar - und das reicht nicht, um den Menschen längerfristige Angebote zu machen", sagte Schwesig am Montagabend in Schwerin nach dem Spitzengespräch von Bund, Ländern, EU und Pharmabranche zum Impfen.
Schwesig: "Was bestellt wurde, kommt auch"
Schwesig sprach nach den stundenlangen Beratungen von einem durchwachsenen Ergebnis: "Die EU-Kommissare konnten für mich nicht überzeugend darstellen, warum nicht mehr bestellt wurde, wie es in anderen Ländern der Fall ist. Die gute Nachricht ist, dass wir darauf vertrauen können, dass wenigstens das, was bestellt wurde, auch kommt."
Bis 21. September Impfangebot für jeden Bürger
Der Impfstoff werde für die gesamte Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns ausreichen, schätzte Schwesig ein - und zwar noch in diesem Jahr. Das Versprechen, dass jeder Bürger bis zum 21. September ein Impfangebot bekomme, könne demnach "wahrscheinlich" aufrechterhalten werden. Schwesig sagte weiter, die schlechte Nachricht sei, dass nicht genügend Impfstoff für die älteren Menschen im Land vorhanden sei, die jetzt dringend die Impfung zum Schutz vor Corona und den Mutationen brauchten.
Nationaler Impfplan soll Planungssicherheit bringen
Mecklenburg-Vorpommern habe im Rahmen des Gipfels angeboten, bei der Impfstoffproduktion zu helfen. Schwesig forderte erneut verbindliche Liefertermine der Impfstoffhersteller. Mehr Planungssicherheit soll ein nationaler Impfplan schaffen. Neben mobilen Impfteams und Impfzentren werde in einem Modellprojekt in Nordwestmecklenburg getestet, inwiefern Hausärztinnen und Hausärzte im Land ihre Patienten künftig selbst gegen Corona impfen könnten.
Lieferengpässe: Deutlich weniger Impfungen im Nordosten
In der vergangenen Woche ist die Zahl der Erst-Impfungen deutlich gesunken. Täglich bekamen in Mecklenburg-Vorpommern nur rund 1.200 Menschen die erste Schutz-Impfung. Eine Woche zuvor waren es pro Tag noch etwa doppelt so viele. Die Zahl der angelieferten Biontech-Ampullen war um ein Drittel auf 2.000 gesunken. Ein Großteil der vorhandenen Dosen wurde genutzt, um die nötigen Zweit-Impfungen sicherzustellen. Sie müssen innerhalb von 28 Tagen verimpft werden.
MV bei Impfungen weiterhin führend
Seit Beginn der Impfungen Ende Dezember vergangenen Jahres haben 55.000 Menschen im Land eine erste Impfung bekommen, 14.400 von ihnen auch eine zweite. Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) rechnet damit, dass es mindestens noch bis Mitte Februar eine "Delle" in der Impfkampagne gibt. Mecklenburg-Vorpommern ist mit einer Impfquote von 3,5 Prozent das Bundesland mit den meisten Impfungen (Stand: 1. Februar 2021, 10:00 Uhr).
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