Schiffbauer fordern Verlängerung der Transfergesellschaft
Mit einer Kundgebung am Schweriner Schloss haben am Mittwoch rund 60 Beschäftigte der MV-Werften für mehr Unterstützung demonstriert. Die IG Metall fordert eine Verlängerung der Transfergesellschaft.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) und Vertreter mehrerer Fraktionen sprachen mit den Schiffbauern. Eine klare Perspektive oder konkrete Aussagen, ob und wann die Transfergesellschaft verlängert werden kann, gab es aber nicht. Aktuell sind laut IG Metall noch 1.500 Beschäftigte in der Transfergesellschaft, die Ende Juni ausläuft.
Gewerkschafter betont Wichtigkeit der Transfergesellschaft
"Wir haben schon die Aussage bekommen, dass die Politik hinter den Werften und den maritimen Standorten steht - das war schon sehr deutlich", sagte Gewerkschaftssprecher Heiko Messerschmidt bei NDR MV Live. Es hätte zwar keine Zusage zur Verlängerung der Transfergesellschaft gegeben, aber andersherum auch keine Absage. Der Wirtschaftsminister habe eine Klärung der Perspektiven in den kommenden zwei Wochen angekündigt. "Nach unserer Meinung brauchen wir - egal in welcher Variante - die Verlängerung der Transfergesellschaft", erklärte Messerschmidt. Das sei nötig, "damit die Menschen hierbleiben und wieder in gute Arbeit kommen."
Investoren brauchen qualifizierte Fachkräfte
Das Land sei gefordert, die Menschen vor der Arbeitslosigkeit zu schützen, Perspektiven zu bieten und den Investoren die Möglichkeit zu geben, die dringend benötigten Fachkräfte an den Standorten zu haben und sie zu qualifizieren. "Es reicht eben nicht nur ein Kaufvertrag, sondern wir brauchen auch eine klare Zusage von den Investoren wieviel Beschäftigte sind hier, zu welchem Datum und zu welchen Arbeitsbedingungen", so der Gewerkschaftssprecher. Das müsse jetzt in den nächsten Wochen geklärt werden.
Pleite in Folge der Pandemie
Die auf Kreuzfahrtschiffe spezialisierte MV-Werften-Gruppe mit Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund hatte im Januar Insolvenz angemeldet. Anfang März wurde das Verfahren formal eröffnet. Auslöser der Pleite war der Corona-bedingte Zusammenbruch des weltweiten Kreuzfahrtgeschäfts. Der asiatische Mutterkonzern Genting Hong Kong war in der Folge zahlungsunfähig geworden und hatte sich mit Landes- und Bundesregierung nicht mehr über weitere Hilfskredite einigen können.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Schiffbau
