Sanierungspläne für Segelschulschiff "Greif" vorgestellt
Es sollte nur eine kleinere Reparatur werden, als das Segelschulschiff "Greif" im Februar in die Peenewerft nach Wolgast (Landkreis Vorpommern-Greifswald) kam. Doch dort war schnell klar, dass die Schäden größer sind als angenommen. Seitdem liegt das Schiff im Hafen von Greifswald-Wieck - es ist stillgelegt. In diesem Sommer gibt es keine Törns. Wie es mit der "Greif" weitergehen soll, dazu wurde in Greifswald nun ein Sanierungskonzept vorgestellt.
Es gibt viel zu tun
Vorrangigstes Ziel der Grundreparatur sei der Erhalt der Klasse, die 2021 ablaufe, sagte Schiffsgutachter Detlev Löll. Bei Ultraschallmessungen war festgestellt worden, dass die Außenhaut aus Stahl der Greif zu dünn ist. Zudem müsse die "Greif" an moderne Sicherheits- und Komfortansprüche angepasst werden. Auch die Unterkunft für die Trainees und Gäste im Zwischendeck genüge den heutigen Anforderungen nicht mehr, die Sanitärräume seien veraltet. Die Kombüse entspreche nicht geltenden Hygienestandards und sei neu geplant worden. Zudem sei die Maschinenanlage überaltert. Als Ersatz werde eine neue dieselelektrische Anlage empfohlen.
3,5 Millionen Euro benötigt
Die reinen Baukosten belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro. Hinzu kommen noch Planungskosten sowie ein finanzieller Puffer, falls noch unvorhergesehene Dinge auftreten wie etwa Asbest oder Blei im Schiff. Deshalb braucht die Stadt, die Eigentümerin der "Greif" ist, 3,5 Millionen Euro. Weil sie das aber nicht alleine stemmen kann, bemüht sie sich um Fördergelder. Nach Angaben von Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) ist die Stadt mit Bund, Land und auch Stiftungen im Gespräch.
Förderverein will Geld sammeln
Das Sanierungskonzept wird nun zunächst einmal in den Gremien der Bürgerschaft beraten. Im Herbst entscheiden die Stadtvertreter, ob sie dem Sanierungskonzept zustimmen. Die "Greif", die im kommenden Jahr 70 Jahre alt wird, gilt als ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt und maritimer Botschafter. Fassbinder ist zuversichtlich, dass die Bürgerschaft ihr Ja zur Sanierung geben wird. Zudem will der Förderverein der "Greif" mit seinen knapp 550 Mitgliedern Geld für den Erhalt des Schiffes sammeln.
Sticht die "Greif" 2022 wieder in See?
Wenn alles gut läuft und das Geld für die Sanierung fließt, könnte das Schiff den Angaben zufolge bereits im kommenden Jahr repariert werden. Die Arbeiten müssen dann europaweit ausgeschrieben werden. Der Gutachter rechnet mit rund sieben Monaten Bauzeit. Zur Saison 2022 könnte die "Greif" dann wieder auf der Ostsee unterwegs sein.
