Sandstürme trüben Sicht auf Straßen im Land
Auf Autobahnen und Straßen in Mecklenburg-Vorpommern hat am Dienstag eine erhöhte Gefahr durch Sandstürme bestanden. Auch am Abend wurde weiterhin vor Staubstürmen gewarnt. Aktuelle Verkehrsmeldungen gibt es hier.
Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h herabgesetzt
An mehreren Autobahnabschnitten wurden Warnschilder mit den Hinweisen "Gefahrenstelle" und "Sandsturm" aufgestellt. Stellenweise wurde laut Polizei die erlaubte Höchstgeschwindigkeit herabgesetzt. Auf der A20 zwischen Strasburg und Pasewalk (Landkreis Vorpommern-Greifswald) sowie am Dreieck Wittstock von A24 und A19 galt laut Verkehrsministerium wegen der Sandsturmgefahr für einige Stunden ein Tempolimit von 80 km/h. Auf der A24 zwischen Neustadt-Glewe und Parchim sei die Höchstgeschwindigkeit wegen einer Baustelle ohnehin herabgesetzt. Dort seien zusätzlich Hinweisschilder aufgestellt worden.
Trockenheit und böiger Wind begünstigen Sandstürme
Begünstigt durch die anhaltende Trockenheit und den böigen Ostwind kann es insbesondere auf leichten Böden und auf Flächen mit geringem Pflanzenbestand zu Verwehungen kommen. Autofahrer sollten besonders an Waldrändern und offenen Feldern vorausschauend fahren. Auch auf der B191 zwischen Spornitz und Parchim sowie der B192 zwischen Waren und Möllenhagen reduzierten Staubstürme die Sichtweite teilweise auf unter 50 Meter.
Sandstürme: Eine tückische Gefahr
Sandstürme in mehreren Landesteilen aufgetreten
Auch in anderen Landesteilen wurde das Phänomen beobachtet. In einem Ortsteil von Wolgast (Landkreis Vorpommern-Greifswald) wehte der starke Wind Sand von einem trockenen Acker auf die Straße. Auf der Straße zwischen Franzburg und Tribsees (Landkreis Vorpommern-Rügen) trübte ein Sandsturm die Sicht erheblich. Über eventuelle Schäden ist bisher nichts bekannt.
Gefahr wegen trockener Felder und unbestellter Äcker
Das Landwirtschaftsministerium in Schwerin hatte zuletzt Anfang April vor Staubstürmen über Feldern gewarnt. Besonders bei östlichen Windrichtungen kann es auf unbestellten, leichten Böden und auf Flächen mit geringem Pflanzenbestand zu Verwehungen von Bodenmaterial kommen. Staatssekretär Jürgen Buchwald appellierte am Dienstag erneut an Landwirte, Feldarbeiten den Witterungsbedingungen anzupassen. Arbeiten, die das Austrocknen der Bodenoberfläche begünstigen sollten unterlassen werden. Umweltschützer kritisieren seit langem die Verdichtung der Böden, die Erosion begünstige. Sie fordern eine schonendere Bewirtschaftung, das Anlegen von Feldhecken sowie eine veränderte Fruchtfolge.
Sandsturm war Auslöser für A19-Massenkarambolage
Sandstürme sind in Mecklenburg-Vorpommern keine Seltenheit. Im Straßenverkehr sind sie tückisch. Vor acht Jahren kam es auf der Autobahn 19 bei Kavelstorf in der Nähe von Rostock zu einer verheerenden Massenkarambolage. Rund 80 Fahrzeuge rasten ineinander, acht Menschen kamen ums Leben, mehr als 100 wurden verletzt. Seither wurden dem Landwirtschaftsministerium zufolge die Beratung der Landwirte verstärkt und ein landesweites Erosionsereignis-Kataster aufgebaut.
