Sack kontert Rücktrittsforderung von SPD, Linke und Grünen
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald haben Linke, SPD und Grüne in einer gemeinsamen Erklärung den Rücktritt des CDU-Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern, Michael Sack, als Landrat gefordert. Sie halten Sack für nicht länger tragbar. Anlass sind seine Aussagen im NDR Sommerinterview.
Sack hatte seine künftige Rolle nach der Landtagswahl am 26. September erläutert und einen Führungsanspruch untermauert. Er sagte: "Ich möchte nach Schwerin gehen, ich möchte von hier aus wirken und das Land gestalten. Das ist eine klare Aussage und damit ist alles beantwortet." Das linke Dreier-Bündnis im Landkreis hat dennoch Fragen: Wenn für Sack jetzt schon klar sei, dass er in den Landtag nach Schwerin geht, dann müsse er jetzt seinen Posten als Landrat räumen und zurücktreten. Der Kreis stehe vor großen Herausforderungen, dazu brauche es eine klare Führung. Dazu müsse eine Neuwahl frühzeitig eingeleitet werden.
Ärger über Parteitermine in Social-Media-Kanälen des Kreises
Die drei Fraktionen im Kreistag stört auch, dass der Landkreis als Verwaltungsbehörde für den CDU-Kandidaten Sack Werbung mache. Immer wieder werde auf den Social-Media-Seiten des Kreises auf Parteitermine hingewiesen und verlinkt. Das gehe nicht an, zumal Sack erklärt habe, er sei im Urlaub. Auch deshalb sei überhaupt nicht klar, in welcher Rolle er auftrete. Da sei endlich Klarheit nötig - für SPD, Linke und Grüne könne die nur ein Rücktritt bringen.
Sack: Rücktrittsforderung ist "schlicht affig"
Sack reagierte auf Anfrage von NDR 1 Radio MV schnell und mit einem klassischen Konter: Die Rücktritts-Forderung nannte er "schlicht affig". Eine rot-rot-grüne Koalition mache da auf Kreisebene politischen Klamauk. Das sei ein böses Vorzeichen für das, was Mecklenburg-Vorpommern blühe, wenn es zu einer rot-rot-grünen Landesregierung komme sollte. Er habe im übrigen in seinem Urlaub Landratstermine wahrgenommen - wie in den vergangenen Jahren auch.
Sack: Schwesigs Staatskanzlei macht Wahlkampf auf Steuerzahlerkosten
Wenn rot-rot-grün mit dieser "gewissenhaften Amtsführung" Probleme habe, könne er damit leben. Den Vorwurf der angeblichen Parteiwerbung seiner Kreisverwaltung wies er mit einer Gegenattacke zurück: Insbesondere die Staatskanzlei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) mache seit Wochen unverhohlen Wahlkampf auf Steuerzahlerkosten. Das müsste mal kritisch beleuchtet werden, meinte Sack.
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