Teilnehmer zum Christopher Street Day in Rostock © dpa-Bildfunk Foto: Stefan Sauer/dpa

Rund 10.000 Teilnehmer beim Christopher Street Day in Rostock

Stand: 16.07.2022 16:57 Uhr

Rund 10.000 Menschen sind am Sonnabendnachmittag beim Christopher Street Day in Rostock auf die Straße gegangen für die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Es ist das 20-jährige Jubiläum der Demonstration in der Hansestadt.

Wie in vergangenen Jahren tauchten die Teilnehmenden die Rostocker Innenstadt in bunte Regenbogenfarben. Unter anderem mit Flaggen, Make-Up und Kostümen. Aber mit dem diesjährigen Motto "Mehr als bunt, laut und schrill!" erinnerten die Organisatorinnen und Organisatoren daran, dass der CSD schon immer politisch war und es auch bleibt. Es sei schon viel erreicht worden, aber es gebe noch viel zu tun. Als ein Beispiel wurde in Redebeiträgen bessere Aufklärung über sexuelle Vielfalt gefordert. Zudem müsse mehr gegen queerfeindliche Gewalt getan werden. Die Parade startete am Neuen Markt, führte über die Lange Straße in die Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV) und schließlich zur Abschlusskundgebung auf der Haedgehalbinsel am Stadthafen.

Politische Forderungen im Vordergrund

Neben ausgelassener Stimmung sind den Organisatoren auch die politischen Forderungen wichtig. Sexuelle Vielfalt müsse sich in den Lehrplänen der Schulen widerspiegeln. Außerdem gebe es noch Beschränkungen für homosexuelle Männer beim Blutspenden. Die Veranstalter baten alle Teilnehmer, vor dem Christopher Street Day in Rostock einen Corona-Test zu machen und Menschen mit einer Covid-19 Infektion oder grippeähnlichen Symptomen zu Hause zu bleiben.

Sozialministerin Drese: "Sichtbares gesellschaftliches Zeichen für Vielfalt"

"Ihr setzt Euch für die freie Entscheidung zur Liebe und Selbstbestimmung ein. Eure Sichtbarkeit tut Rostock und Mecklenburg-Vorpommern gut", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) in ihrem Grußwort. Der CSD sei fester Bestandteil im städtischen Leben der Hansestadt und habe sich zu einer der größten politischen Demonstrationen in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt. Er sei ein "wichtiges und sichtbares gesellschaftliches Zeichen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Weltoffenheit", so die Ministerin.

CSD in Schwerin ganz im Zeichen von Anschlag in Oslo

Der Christopher Street Day in Schwerin am 25. Juni war geprägt von den Ereignissen in Oslo. Bei einem Anschlag auf einen queeren Nachtclub in der norwegischen Hauptstadt wurden zwei Menschen getötet und 21 verletzt. Die Sicherheitsbehörden in Schwerin waren dementsprechend sensibilisiert, die Einsatzkräfte vor Ort aber nicht aufgestockt worden. Vor der Staatskanzlei in Schwerin wurde an diesem Tag erstmalig die Regenbogenflagge gehisst - im Beisein der den Veranstaltern zufolge rund 3.000 Teilnehmern. Noch bis in den September wird in Mecklenburg-Vorpommern der Christopher Street Day gefeiert, unter anderem in Neustrelitz und Stralsund.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 16.07.2022 | 12:25 Uhr

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