Rostocker Polizei kritisiert Corona-Demos abseits der Route
Entgegen der Absprache mit Polizei und Ordnungsbehörden sei in Rostock abseits der Route demonstriert worden. Schuld sei der Anmelder, so der Chef der Rostocker Polizeiinspektion Achim Segebarth.
Seit mehr als eineinhalb Jahren gehen Menschen auf die Straße, um unter anderem gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Waren es in der Hansestadt Rostock im Schnitt etwa 100 bis 200, hat sich die Teilnehmerzahl in den vergangenen Wochen stark erhöht. Vor zwei Wochen gingen etwa 10.000 Menschen in Rostock auf die Straße. Segebarth erhebt nun Vorwürfe gegen den Anmelder der Anti-Corona-Demonstrationen in Rostock. Dieser täusche und verwirre bewusst und gezielt Teilnehmer. In der Folge würden sich diese auf unangemeldeten Routen durch die Stadt bewegen.
Das wirft die Polizei dem Anmelder vor
Laut Polizeiinspektionschef Segebarth verwechsle der Anmelder Kaufmann Demonstrationsauflagen und Hinweise. Vor zwei Wochen habe dieser zum Beispiel davon gesprochen, er müsse von allen Teilnehmern die Personalien aufnehmen. Dies könne und wolle er aber nicht. Daraufhin hat sich eine Spontandemo mit knapp 10.000 Menschen abseits der geplanten Route durch die Stadt bewegt. Am vergangenen Montag dann behauptete der Anmelder, dass die Demo nur für 350 Personen zugelassen sei. Wieder machte sich eine Spontandemo auf den Weg, wieder abseits der Demoroute.
Die Polizei hält das für gezielte Fehlinformation, um die Menschen zu verwirren und Spontanaufzüge zu provozieren. Denn zu einer Datenerfassung sei er laut Polizeisprecherin nicht verpflichtet und die Demo war ebenfalls für 10.000 Teilnehmer angemeldet. Am vergangenen Montag galt die Begrenzung von 350 Personen nur für den anfänglichen Versammlungsort, nicht aber für die Demonstration. Für die Polizei bedeutet das, dass eine spontane Demo schlechter abzusichern ist und für sehr unübersichtliche Situationen sorgt. Am Ende könnte es zu unkontrollierten Zusammenstößen mit Gegendemonstranten kommen.
Das sagt der Anmelder zu den Vorwürfen
Auf Nachfrage von NDR 1 Radio MV bestreitet er die Vorwürfe und spricht davon, dass er sich strafbar gemacht hätte, wenn er mehr Personen auf die Demo gelassen hätte. Weiter spricht er von politischen Auflagen, die er so in keiner anderen Stadt sehe.
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