Piraten Open Air in Grevesmühlen: Premiere findet statt
Es gibt weiter Ärger um das Piraten Open Air in Grevesmühlen. In den Proben war die Veranstaltung zu laut. Nach 20 Uhr dürfen laut dem Landkreis Nordwestmecklenburg maximal fünf Pistolen- oder Kanonenschüsse abgegeben werden.
Bei der Generalprobe am Donnerstag Abend sollen nach Kreisangaben noch 15 Explosionsgeräusche zu hören gewesen sein. Deshalb müssen die Veranstalter jetzt eine Strafe von 20.000 Euro zahlen. Sollte das Open Air auch bei der Premiere am Freitagabend gegen die Lautstärke-Auflagen verstoßen, müssen die Betreiber erneut 20.000 Euro bezahlen.
Richtwerte bei Messungen überschritten
Den Streit um das Piraten Open Air in Grevesmühlen gibt es schon seit über 15 Jahren. In den Vorjahren hatten sich Anwohner immer wieder über extreme Lärmbelästigungen beschwert. Daraufhin hat der Landkreis Vorschläge gemacht, wie das Stück leiser werden könnte - mit weniger Explosionen und Schüssen beispielsweise. Zudem fehlten laut Landkreis erforderliche Baugenehmigungen.
Landrat: "Uneinsichtigkeit" bei Veranstaltern
Die Behörden stießen jedoch laut dem Landrat von Nordwestmecklenburg Tino Schomann (CDU) auf "große Uneinsichtigkeit" bei den Veranstaltern. Am Donnerstag hieß es noch, dass das Stück nicht stattfinden kann. Intendant Peter Venzmer kündigte daraufhin an, die Vorgaben einhalten zu wollen, die Premiere könne stattfinden.
69 Vorstellungen geplant
Nach Venzmers Angaben ist die Premiere mit etwa 1.600 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft. Als Reaktion auf die wieder steigenden Corona-Infektionenszahlen hatte die Theaterleitung entschieden, nur etwa die Hälfte der auf 3.200 aufgestockten Zahl der Sitzplätze zu nutzen. Auf dem Spielplan des Piraten-Spektakels um Kapitän Flint steht in diesem Jahr die Episode "Das Geheimnis der Galeone".
Vorgesehen sind 69 Vorstellungen bis zum 10. September. Die Saison 2020 war wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Im vergangenen Jahr war sie mit 50 Vorstellungen verkürzt worden. Mit 32.000 Besuchern waren nach Angaben der Veranstalter nur halb so viele Gäste gezählt worden wie im Vor-Corona-Jahr 2019.