Nord Stream: Russisches Verlegeschiff nimmt Arbeit vor Bornholm auf
Es kommt wieder Bewegung in den Weiterbau der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2. Das russische Verlegeschiff "Fortuna" ist im Baufeld südlich von Bornholm angekommen. Trotz der Verhaftung des Kreml-Kritikers Nawalny will die Bundesregierung am Projekt festhalten.
An der Ostseepipline Nord Stream 2 haben die Arbeiten zur Fertigstellung der Leitung begonnen. Das russische Verlegeschiff "Fortuna" hat nach Angaben des Unternehmens in dänischen Gewässern in der Ostsee vor Bornholm die nötigen Arbeiten aufgenommen. Das andere russische Verlegeschiff, die "Akademik Tscherski" liegt derweil im Hafen von Wismar.
Sanktionen gegen das Schiff
Derzeit finden in der Ostsee sogenannte bauvorbereitende Maßnahmen statt, so ein Nord Stream 2 Sprecher. Dazu würden auf der "Fortuna" Tests durchgeführt, heißt es. Wann genau die eigentlichen Verlegearbeiten weitergehen, ließ der Sprecher offen. Vor gut einer Woche hatte die mittlerweile ausgeschiedene US-Regierung Sanktionen gegen das Schiff verhängt. Wann das letzte Teilstück in deutschen Gewässern fertiggestellt werden kann, ist ebenfalls unklar.
Internationale Kritik am Projekt
Gegen eine Baugenehmigung vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie sind Widersprüche eingelegt worden, die einen unmittelbaren Baustopp auf deutschem Gebiet zur Folge hatten. Auch international wächst die Kritik am Pipelineprojekt - zuletzt wegen der Vergiftung und Verhaftung des russischen Oppositionspolitikers und Kreml-Kritikers Alexej Nawalny.
Trotz Verhalftung Nawalnys - Bundesregierung hält am Projekt fest
Die Bundesregierung hält trotz der Inhaftierung Nawalnys an der Gaspipeline fest. "Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Fall Nawalny und Nord Stream 2 besteht nicht", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Haltung der Bundesregierung zu dem Projekt habe sich nicht verändert. Die USA wollen Nord Stream 2 mit der Begründung verhindern, Europa begebe sich dadurch in zu große Abhängigkeit von Russland bei der Energieversorgung. Auch einige EU-Länder lehnen die Pipeline ab. Die Bundesregierung sieht sie in erster Linie als Wirtschaftsprojekt und hat eine Einmischung bisher stets abgelehnt.
