Neubrandenburger gründen "Bündnis für Zusammenhalt"
Zusammenrücken statt spalten: In Neubrandenburg hat sich ein "Bündnis für Zusammenhalt" gegründet. Rund 170 Privatpersonen sowie 20 Vereine und Organisationen haben den Appell zu mehr Zusammenhalt im Land unterzeichnet.
Mit Bischof Tilman Jeremias und Pröpstin Britta Carstensen gehören prominente Köpfe der Nordkirche zu den Unterzeichnern des Aufrufs. Vertreten sind neben Bürgerinnen und Bürgern aus der Stadt und Region rund um Neubrandenburg außerdem zahlreiche Professoren der Hochschule, Lehrer der Stadt, Ärzte, Politiker und ehrenamtlich Engagierte. Auch der Theologe Christoph de Boor aus Waren hat unterschrieben. Er war einer der Mitbegründer des Neuen Forums im Herbst 1989. Birgit und Horst Lohmeyer sind ebenfalls dabei. Bekannt sind sie durch ihre Aktion "Jamel rockt den Förster". Menschen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern sind dazu eingeladen, sich dem Bündnis "Bündnis für Zusammenhalt" anzuschließen.
Hissen einer Hakenkreuzflagge - Angriff auf 13-Jährige
Menschenverachtende und verfassungsfeindliche Kommentare in sozialen Netzwerken, das Hissen einer Hakenkreuzflagge am Bahnhof sowie der Angriff auf ein 13-jähriges Mädchen hätten Neubrandenburg in diesem Jahr erschüttert, teilte das Bündnis mit. Die gefühlte Spaltung der Gesellschaft, ausbleibende Zivilcourage, zunehmende Angriffe auf Minderheiten und das Einsickern von rechtsextremistischen und rechtspopulistischen Einstellungen in die Mitte der Gesellschaft lasse viele Menschen sprachlos und ohnmächtig zurück. Die Initiative will diesen Menschen eine Stimme geben und diesen Entwicklungen sichtbar entgegentreten, heißt es in einer Mitteilung weiter.
Botschaft auf Werbetafeln in Neubrandenburg
Die Ziele des Bündnisses - mehr Zivilcourage und Engagement - sind derzeit auch auf digitalen Werbetafeln in Neubrandenburg zu lesen. Der Zeitpunkt der Gründung ist laut den Organisatoren bewusst gewählt worden. Heute tagt der Parteitag der AfD in Neubrandenburg.