Nach neun Tagen Einsatz: Moorbrand bei Göldenitz gelöscht
Nach neun Tagen Löscheinsatz ist der Moor- und Waldbrand bei Göldenitz dem Landkreis Rostock zufolge gelöscht. 52 Hektar waren betroffen, nur durch einen Großeinsatz der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden.
Um 16:19 Uhr am Mittwoch erreichte die Einsatzkräfte am Göldenitzer Moor der erlösende Funkspruch: "Wasser halt!". Abgesetzt hat ihn Einsatzleiter Jens Seehafer. Es folgte die Ansage: "An alle Einsatzkräfte: Feuer aus". Nach neun Tagen und 40.000 ausgebrachten Kubikmetern Wasser endete damit der Einsatz für die insgesamt bis zu 300 Feuerwehrleute am Göldenitzer Moor. "Wir haben das Feuer ertrinken lassen. Das hat funktioniert", sagte Mayk Tessin, Kreisbrandmeister und Leiter der Brandschutzdienststelle des Landkreises Rostock.
Immenser Aufwand
Der Brand war am Montag der vergangenen Woche, dem 6. Juni, ausgebrochen und hatte in seiner maximalen Ausdehnung eine Fläche von 52 Hektar erfasst. Die Löscharbeiten gestalteten sich kompliziert: Das betroffene Moor- und Waldgebiet ist schwer zugänglich, der Brand breitete sich in dem Experten zufolge bis in mehrere Meter Tiefe ausgetrockneten Boden unterirdisch aus: Hunderte Einsatzkräfte, mehrere Tankwagen, Kettenfahrzeuge der ansässigen Torfabbaufirma, kilometerlang verlegte Wasserschläuche, spezielle Pumpen, dutzende sogenannte Kreisregner, Drohnen und sowohl der größte als auch zwei kleinere Transporthubschrauber der Bundeswehr waren nötig, um den Brand zu bekämpfen.
Constien: "Gekämpft wie die Löwen"
Schließlich triumphierten die Einsatzkräfte bei Göldenitz. Dem Landrat des Kreises Rostock, Sebastian Constien (SPD), zufolge fielen bei der Brandbekämpfung insgesamt 18.800 Einsatzstunden an. Die Feuerwehrleute hätten "gekämpft wie die Löwen". Durch den Großeinsatz konnte verhindert werden, dass etwa die Ortschaften Göldenitz im Norden und Teschow im Süden des Brandgebiets evakuiert werden mussten. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Ersten Erkenntnissen nach war am Brandausbruchstag von der auch bei den Löscharbeiten beteiligten Fachfirma in der Nähe Torf abgebaut worden. Ob dies mit dem Brand zu tun gehabt habe, sei aber nicht klar.
Wie geht es nun weiter?
Das Gebiet ist am Mittwochnachmittag wieder dem Forstamt Güstrow übergeben worden. Revierförster Burkhard Kupatz zufolge steht das Areal nun vorerst weiter unter Beobachtung, um potenzielle Glutnester schnell identifizieren und löschen zu können. Außerdem seien durch den Bodenbrand die Wurzeln der alten Kiefern und Birken geschädigt worden, wodurch die Bäume nun leichter umstürzen könnten. "Es wird einigen Windwurf da geben", sagte Kupatz dem NDR. Man wolle den naturnahen Wald aber dahingehend sich selbst überlassen und nur die Wege bei Bedarf räumen. Es sei zwar schade um den Baumbestand, erleichtere aber eine potenzielle Wiedervernässung des Moores im Sinne des Klimaschutzes.
