Mehrheit in MV für Aufnahme von Ortskräften aus Afghanistan
Laut einer infratest dimap-Umfrage ist ein Großteil der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern für die Aufnahme von Menschen, die mit den Deutschen in Afghanistan zusammengearbeitet haben.
Ein Großteil der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ist für die Aufnahme von Menschen, die mit den Deutschen in Afghanistan zusammengearbeitet haben. 36 Prozent der Wahlberechtigten stehen hinter den Plänen zur Unterbringung in Deutschland. Das geht aus einer Umfrage von infrastest dimap im Auftrag von NDR, Ostsee-Zeitung und Schweriner Volkszeitung hervor. Die meisten Menschen in MV, mehr als ein Drittel, unterstützen die Menschen, die der deutschen Seite in Afghanistan geholfen haben und jetzt - nach dem Sieg der Taliban - ihr Land verlassen. Sie befürworten eine vorbehaltlose Aufnahme. Immerhin 32 Prozent stehen einer Aufnahme der Menschen und ihrer Familien wohlwollend gegenüber, sie antworten auf die Frage nach der Aufnahme mit "eher ja".
Vor allem AfD-Wähler gegen Aufnahme
Jeder zehnte Wahlberechtigte lehnt es dagegen ab, die Ortskräfte nach Deutschland holen, 16 Prozent äußern sich tendenziell ablehnend. Besonders offen für die Aufnahme der sogenannten Ortskräfte sind Anhänger der Grünen, am wenigsten wird das Vorhaben von Wähler der AfD unterstützt. Für die Umfrage wurden zwischen dem 19. und dem 24 August 1.153 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger befragt.
Innenminister sagte Aufnahme zu
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Torsten Renz (CDU) hatte sich bereits vor einer Woche bereit erklärt, Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen. Es sollten überwiegend Ortskräfte kommen. "Die afghanischen Helfer dürfen jetzt nicht im Stich gelassen werden. Das Gebot der Stunde ist, die zu unterstützen, die uns unterstützt haben", teilte Renz nach einer Besprechung mit den Innenministern und -senatoren der Bundesländer mit. Seine Behörde stehe mit den Landkreisen und kreisfreien Städten im Gespräch, um "schnell und unbürokratisch die Aufnahme zu gewährleisten".
Das Studiendesign des Wahltrends von infratest dimap
Befragt wurden Wahlberechtigte aller Altersgruppen und Geschlechter in Mecklenburg-Vorpommern zwischen dem 19. und dem 24. August 2021 mittels zufallsbasierter Telefon- und Online-Befragungen. Von insgesamt 1.153 Befragten wurden die Daten von 752 Personen per Telefoninterview und 401 Personen per Online-Umfrage erhoben. Da mehr als 1.000 Personen quer durch alle Altersgruppen und Bildungsabschlüsse befragt wurden, gilt die Wahlumfrage als repräsentativ.
