Am Bahnhof Heringsdorf wurde der 35-Jährige von den Beamten der Bundespolizei angesprochen. Er konnte keine "Identitätsdokumente" vorweisen und händigte den Polizisten stattdessen eine polnische Kreditkarte aus. Anschließend stellte sich heraus, dass der Pole von der Staatsanwaltschaft Mühlhausen wegen Erschleichen von Leistungen gesucht wird. Er hätte eine Geldstrafe von 300 Euro zu entrichten - alternativ wären 20 Tage Ersatzfreiheitsstrafe zu verbüßen. Da er die Summe nicht aufbringen konnte, wurde er zur JVA Waldeck gebracht.
Am Landgericht Stralsund hat am Donnerstag ein Prozess wegen versuchten Totschlags eines 15 Monate alten Mädchens begonnen. Dem 37-jährigen Tatverdächtigen wird vorgeworfen, das Kind Anfang Dezember gewürgt und am Kopf verletzt zu haben. Die Mutter soll kurzzeitig abwesend gewesen sein. Als sie in die Wohnung zurückkam, beendete sie die Misshandlungen und verständigte den Notarzt. Am ersten Prozesstag sollten die Mutter und eine weitere Zeugin vernommen werden. Zudem waren zwei Sachverständige geladen.
In Mecklenburg-Vorpommern lief am Donnerstag die Frist für die Wahlausschüsse ab, um über Wahlvorschläge in Gemeinden zu entscheiden. Viele Ausschüsse haben bereits die eingereichten Vorschläge geprüft. Somit sind auch schon viele Listen von Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeindevertretungen veröffentlicht. Für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und in Vorpommern-Greifswald können sie beispielsweise auf den Internetseiten der Ämter Malchin und der Seenlandschaft Waren, Am Stettiner Haff und Uecker-Randow-Tal eingesehen werden. Am 9. Juni werden neue Gemeindevertretungen, ehrenamtliche Bürgermeister und neue Kreistage gewählt.
Opfer des DDR-Regimes können Geld aus einem neuen Härtefallfonds beantragen. Das Land stellt dafür in diesem und im nächsten Jahr jeweils 50.000 Euro bereit. Damit können Betroffene je 2.500 Euro, in seltenen Fällen auch bis zu 10.000 Euro erhalten. Viele derer, die unter SED-Unrecht leiden mussten, hätten nur sehr kleine Renten, weil die Verfolgung oft negative Auswirkungen auf ihre Karriere hatte, sagt der Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Burkhard Bley. Anträge können jetzt beim Landesbeauftragten eingereicht werden. Die zuständige Landesministerin Bettina Martin (SPD) kritisiert, dass der Bund bisher keine gemeinsame Lösung für alle ostdeutschen Länder geschaffen habe, wie im Koalitionsvertrag der Ampel vorgesehen.
Nachdem Lutz Buschkow Mitwisserschaft im Fall des sexuellen Missbrauchs vorgeworfen wurde, kündigte der DSV ihm fristlos, Buschkow klagte dagegen. Nun wurde der Prozess vor dem Arbeitsgericht in Halle an der Saale mit einem Vergleich endgültig beendet. Über den Inhalt vereinbarten die Beteiligten Stillschweigen. Buschkow soll vom sexuellen Missbrauch am ehemaligen Weltklasse-Wasserspringer Jan Hempel gewusst haben, das ging aus einer ARD-Dokumentation hervor. Der gebürtige Berliner Buschkow ist seit September vergangenen Jahres Präsident des internationalen Springertags in Rostock.