Linke in MV: Neue Führung durch alten Hasen
Er hatte schon mehrfach seinen Rückzug aus der Politik angekündigt, jetzt will er es noch einmal wissen: Der langjährige Landtagsabgeordnete Peter Ritter bewirbt sich um das Amt des Landesvorsitzenden seiner Partei.
Mit der Regierungsbeteiligung in Schwerin sortiert die Linke ihre Parteispitze neu. Die bisherigen Parteichefs Torsten Koplin und Wenke Brüdgam treten nicht wieder an. Ein Urgestein der Partei, der 62-jährige Peter Ritter, will einen Teil des Erbes antreten. Um den Co-Vorsitz bewirbt sich eine eher unbekannte junge Frau: Vanessa Müller von der Nachwuchsorganisation solid. Die 21-jährige Studentin gilt als politisches Talent und hat bereits in der Landtagsfraktion mitgearbeitet. Das Duo will Mitte März beim Parteitag in Rostock antreten.
"Der Partei ein Angebot machen"
Die Kandidatur soll in der kommenden Woche öffentlich erklärt werden. Ritter ist erst im November aus dem Landtag ausgeschieden. Er war 27 Jahre lang Abgeordneter, zuletzt als Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion. Eigentlich sollte es ein Rückzug aus der Politik sein. Nach weniger als einem halben Jahr zieht es Ritter wieder auf die landespolitische Bühne. "Ich bin bereit, der Partei ein Angebot zu machen", sagte Ritter. Er wolle die Linke auch in der Koalition mit der SPD begleiten, meinte er.
Partei ist überaltert
Von Ritter wird erwartet, der Linken als kleinem Koalitionspartner im Schatten der SPD ein eigenes Profil zu geben. Der 62-Jährige hatte im vergangenen Herbst den Koalitionsvertrag mit ausgehandelt. Der gebürtige Sachse war bereits zwischen 2001 und 2009 Landesvorsitzender seiner Partei. Ritter gilt als leidenschaftlicher Innenpolitiker, der auch nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament fast jedes landespolitische Thema auf Twitter kommentierte. Große Aufgabe der neuen Doppelspitze wird die Nachwuchsgewinnung sein: Die Linke ist überaltert und klagt über einen Mitgliederschwund.
