Landtag Schwerin: Neuer Innenminister Torsten Renz vereidigt
Mecklenburg-Vorpommern hat einen neuen Innenminister. Torsten Renz folgt auf Lorenz Caffier, der nach einem Waffenkauf bei einem möglicherweise rechtsextremen Schießtrainer zurückgetreten war.
Der neue Innenminister drängte bislang kaum ins politische Rampenlicht. Torsten Renz war zwar CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag, aber doch der Unauffällige im Hintergrund. Im Umfeld der CDU-Fraktion heißt es dazu: "Der Renz, der ist ja schon erschreckend uneitel." Am Tag, nach dem er nominiert wurde, hat er die normalen Termine im Wahlkreis in Güstrow wahrgenommen. Selber vor die Presse, schon einmal im Innenministerium vorbeischauen, sich schon einmal vorstellen - das wollte er offenbar nicht. Renz ist ein besonderes Politiker-Exemplar, ein Mann, der es keineswegs immer darauf anlegt, in den Medien aufzutauchen.
Verwaltungserfahrung aus dem Wirtschaftsministerium
Immerhin weiß Renz wie Verwaltung funktioniert. Von 2007 bis 2009 war er im ebenfalls CDU geführten Wirtschaftsministerium tätig. Renz gilt als detailverliebt. "Der liest jede Verordnung und diskutiert jedes Komma, das ist eben ein ehemaliger Berufsschullehrer", sagen Menschen aus seinem Umfeld. Er könne sich deshalb auch durchsetzen, wird erzählt. "Schwieriges Klientel hatte der schon als Berufsschullehrer, der kommt auch mit Politikerkollegen klar", ist noch so ein Satz, der über Renz genauso zu hören ist wie: "Der Mann ist zuverlässig, auf den können Sie sich verlassen, wenn Sie etwas mit ihm absprechen. Kann aber dauern, bis sie ihn überzeugt haben."
Renz verzichtete auf einen Fahrer
Mit Erstaunen wurde es im Landtag aufgenommen, als er als CDU-Fraktionsvorsitzender auf einen Fahrer verzichtete. Ist das Auto für Spitzenpolitiker doch das zweite Büro. Und wenn der Wagen liegen bleiben würde, so wird über Renz gescherzt, würde er erst selbst versuchen, das Auto zu reparieren, bevor er einen Pannendienst holt. So wird es zumindest auf den Fluren der CDU-Landtagsfraktion erzählt.
Mit Uniformen soll Renz nicht so viel am Hut haben. Deshalb sei der Bereich Polizei im Innenministerium bislang nicht sein Fachgebiet, heißt es. Obwohl Renz zeitweise innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion war. Der andere große Fachbereich im Innenressort soll sein Steckenpferd sein: die Kommunalfinanzen. Renz kommt aus der Kommunalpolitik, ist seit Jahrzehnten Stadtvertreter, sitzt auch im Kreistag. Wenn es um Kommunalpolitik geht, da zeigt er seine Leidenschaft.
Fußballfan mit Vorliebe für Helene Fischer
Renz ist übrigens Fußballfan, er war Präsident des Güstrower FC. Eigentlich schade für ihn, dass das Innenministerium nicht mehr für Sportpolitik zuständig ist. Als CDU-Fraktionsvorsitzender bezeichnete er den Fußball als systemrelevant in Coronazeiten. Seine Heimat ist Güstrow. Renz ist verheiratet und hat zwei Kinder, die beide studieren. Und: Er hört gerne Helene Fischer.
