Landeszootag: Orang-Utan-Baby heißt Akeno
Zum Landeszootag boten 18 Tier- und Erlebnisparks in Mecklenburg-Vorpommern am Freitag Sonderaktionen und freien Eintritt für Kinder.
Weil die Landesregierung den 29. Juli zum Landeszootag erklärt hat, hatten Kinder bis zum Alter von 14 Jahren am Freitag freien Eintritt in 18 Tier- und Erlebnisparks in Mecklenburg-Vorpommern. Viele Zoos lockten mit besonderen Angeboten. Ein Highlight war am Vormittag die Namensgebung für den Orang-Utan-Nachwuchs im Rostocker Zoo, der am 15. Juni geboren wurde. Zoobesucherinnen und Zoobesucher wählten bei einer Abstimmung in den vergangenen Wochen aus fünf Vorschlägen den Namen Akeno aus, wie der Zoo mitteilte. Zur Auswahl standen demnach Jeruk, Rabu, Wayan, Akeno und Tyrion. Mit einem deutlichen Vorsprung fiel die Wahl auf Akeno, was so viel wie Morgenröte oder Sonnenaufgang bedeutet. An der Abstimmung hatten sich rund 1.800 Personen beteiligt. Akeno bekam fast 800 der vergebenen Stimmen.
Bastelstände im Wildpark
Im Neustrelitzer Tiergarten konnten Besucher im Rahmen des Landeszootags die Fütterungen der Stachelschweine und der Nasenbären erleben. Im Wildpark MV in Güstrow gab es Bastelstände und Mitmachaktionen vom Korndreschen bis hin zu Holzarbeiten. Unter anderen beteiligten sich auch der Tierpark Grimmen, der Haus- und Nutztierpark Lelkendorf bei Teterow, der Vogelpark Marlow, der Tropenzoo Bansin und das Meeresmuseum Stralsund am Landeszootag.
Zoos wichtig für den Artenschutz
Offiziell eröffnet wurde der Landeszootag in Schwerin. Er soll die Bedeutung der Zoos und Tierparks für den Artenschutz, die Erhaltung der Biologischen Vielfalt und die Umweltbildung in den Mittelpunkt rücken. "Die Zoos erfüllen eine wichtige Aufgabe. Sie schützen bedrohte Tiere. Zoos machen uns Menschen darauf aufmerksam, dass wir mehr für die Artenvielfalt und den Lebensraum der Tiere tun müssen", sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Der Schweriner Zoo mit seinem neuen Rote-Liste-Zentrum erfülle diese Aufgabe vorbildlich.
Landeszooverband: Corona steckt den Zoos noch im Nacken
Die Corona-Pandemie und jetzt die Energiekrise stellen die Zoos und Tierparks vor ernsthafte Probleme, wie Tim Schikora, Direktor des Schweriner Zoos und Vorsitzender des Landeszooverbandes bei NDR MV Live erklärte. "Natürlich steckt die Corona-Pandemie uns noch im Nacken. Und wir haben es im Hinterkopf, dass es jederzeit wiederkommen kann. Im Moment sind wir aber sehr optimistisch. Die Tierhäuser sind alle auf."
"Energie für Zoos überlebenswichtig"
Das Thema Energie spiele bei solchen Einrichtungen naturgemäß eine große Rolle. "Die Energie ist für Zoos im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig", so Schikora. Die meisten Zoos hätten auch nicht-einheimische Tiere, die warme Ställe benötigen, Strom, wenn sie in Aquarien leben, für Pumpen und Lichtfilter. "Wir können im Grunde ein Ausfall von Wärme oder Strom über sechs Stunden, sieben Stunden in vielen Fällen gar nicht kompensieren. Es ist also wirklich ein Lebensrisiko für viele unserer Tiere, die wir haben. Und da versuchen wir uns dann über Notfallpläne jetzt vorzubereiten."
"Ein extremes Risiko für den Fortbestand der jeweiligen Art"
Der Schweriner Zoo etwa ist laut Schikora zu 80 Prozent von Gas abhängig. "Wir haben unsere Thermen modernisiert und wir versuchen jetzt noch beispielsweise für unser Rote-Liste-Zentrum, das immerhin schon eine Solarthermieanlage auf dem Dach hat, noch eine Photovoltaikanlage hinzustellen", so der Zoodirektor. "Dann würden wir im absoluten Notfall Aquarien, Terrarien und Vogelkäfige dort reinstellen, um einen Warmraum bieten zu können. Schikora nennt als Beispiel die Baumschnecken. Nach seinen Angaben leben 40 Prozent des Weltbestands im Schweriner Zoo. "Die sind extrem empfindlich, die brauchen immer ihre 22 bis 24 Grad. Alles andere ist sofort für die tödlich." Deshalb fokussiere sich der Zoo auf die Sicherstellung der Energieversorgung. "Es ist ein extremes Risiko für den Fortbestand der jeweiligen Art", so Schikora.