Hitzevorsorge: Bund will mehr Brunnen mit Gratis-Trinkwasser
Die Bundesregierung will angesichts immer mehr Hitze-Wellen den Bau von Trinkwasserbrunnen in Städten und Kommunen vorantreiben. 1.300 gibt es davon bislang schon deutschlandweit, einer steht in Krakow am See (Landkreis Rostock).
Seit ein paar Monaten steht der Trinkwasserbrunnen an der der Kirche der Kleinstadt. Laut Bürgermeister Jörg Oppitz (parteilos) wird dieser gut angenommen: "Ich stelle immer wieder fest, dass gerade Radfahrer, die hier ihre Tour unterbrechen, diesen Brunnen häufig nutzen und ihre Flaschen dort auffüllen", sagte er bei NDR MV Live. Aufgestellt wurde der Brunnen auf Initiative des Wasser- und Abwasserzweckverbandes durch die Firma Eurawasser, dadurch entstehen für die Stadt derzeit keine Kosten.
Auch wenn Oppitz den Brunnen für eine "gute Sache" hält, ist aktuell kein zweiter in Krakow geplant. Der Grund: die Standortsuche gestalte sich schwierg. "Trinkwasserbrunnen müssen an Leitungen gelegt werden, die ständig in in Betrieb sind", erklärte er. Nur so könne eine hohe Wasserqualität garantiert werden.
Gesetzesentwurf im Bundeskabinett
Die Bundesregierung will Städte und Gemeinden dazu verpflichten, mehr Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten aufzustellen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) passierte am Mittwoch das Bundeskabinett. Aufgestellt werden sollen die Brunnen beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen und Einkaufspassagen - sofern dies machbar ist und dem Bedarf entspricht.
1.300 öffentliche Trinkwasserbrunnen in Deutschland
Nach Angaben des Bundesumweltministeriums gibt es bundesweit aktuell mehr als 1.300 öffentliche Trinkwasserbrunnen. In einem ersten Schritt sollen Städte und Gemeinde nun etwa 1.000 zusätzliche Brunnen aufstellen, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Gesetzesnovelle soll nun den Bundesrat passieren und dann im Bundestag beraten und beschlossen werden.