Hebammenstudiengang in MV soll kommen - nur wann?
In Mecklenburg-Vorpommern soll es künftig ein Studium für Hebammen geben. Das kündigte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Montag in Schwerin an. Am vergangenen Freitag hatte der Bundesrat eine Akademisierung der Ausbildung für Geburtshelferinnen beschlossen. Damit wird eine EU-Richtlinie umgesetzt.
Duales Studium mit Praxisteilen
Bisher werden Hebammen an speziellen Schulen wie in Rostock ausgebildet. Das soll übergangsweise noch bis 2022 möglich sein. Danach wird es deutschlandweit nur noch ein duales Studium mit Praxisteilen geben. Das Studium zur Hebamme beziehungsweise zum Entbindungshelfer soll zwischen sechs und acht Semester dauern und mit einer staatlichen Prüfung abschließen. Während des Studiums sollen die angehenden Hebammen bezahlt werden. Die Praxisteile absolvieren sie in einem Krankenhaus oder bei einer freiberuflichen Hebamme.
Ein solches Studium werde zusammen mit den Hochschulrektoren vorbereitet, sagte Bildungsministerin Martin dem NDR Nordmagazin. Die Gespräche seien aber noch ganz am Anfang.
Hebammenverband kritisiert lange Zögerlichkeit
Kritik an dem Vorhaben kommt unter anderem vom Landeshebammenverband. Dessen Vorsitzende Kathrin Herold sagte, die EU-Anforderung sei schon 2013 bekannt gewesen. Deshalb verstehe sie nicht, warum bisher nichts passiert sei. Andere Bundesländer hätten schon entsprechende Studienangebote geschaffen. Der Landeshebammenverband befürchtet, dass junge Bewerberinnen abwandern könnten. An sich begrüßt der Verband das Hebammenstudium. Die Herausforderungen an den Beruf seien in den vergangenen Jahren sehr gestiegen, so Herold.
