Große Probleme bei Homeschooling in MV
Der erste Tag des harten Lockdowns in Mecklenburg-Vorpommern hat offenbar zu massiven Problemen bei der Unterrichtsversorgung der Schüler geführt. Bei der Internetplattform itslearning gab es erhebliche Einschränkungen in der Nutzung.
Die Plattform itslearning soll eigentlich die Schüler zu Hause mit Unterrichtsstoff versorgen. Das Bildungsministerium will mit der Software die Digitalisierung des Schulunterrichts voranbringen. Mehr als 300 staatliche Schulen im Nordosten nutzen die Plattform, um Schülern Lerninhalte anzubieten oder umgekehrt Schülern den Kontakt zu den Lehrern zu ermöglichen.
Schüler konnten sich nicht anmelden
Doch in den vergangenen Tagen ist dieses System nach NDR Informationen zusammengebrochen. Seit Montag gebe es Ausfälle bei der Internetplattform, so die Vorsitzende der Schulleitervereinigung im Land, Heike Walter. Am Mittwochmorgen sei sogar stundenlang gar nichts mehr gegangen. "Ich war sehr, sehr wütend darüber, weil wir in den letzten Wochen sehr viel Zeit damit verbracht haben, alle Kinder in diese Lernplattform einzubinden", so Walter zu NDR 1 Radio MV.
Schüler konnten sich nicht anmelden
Das Bildungsministerium hat die Schulen inzwischen darüber informiert, dass es Einschränkungen gebe. Der Server sei wegen der vielen Zugriffe an seine Grenzen gestoßen, hieß es aus dem Bildungsministerium. Man arbeite an einer Lösung. Schüler berichteten, dass sie sich nicht anmelden konnten, Lehrer konnten keine Aufgaben einstellen. Zudem sei die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern nicht möglich gewesen. Mittlerweile soll die Plattform aber teilweise wieder erreichbar sein. Seit Mittwoch sind fast alle Schüler des Landes aufgefordert, von zu Hause zu lernen.
Opposition: Armutszeugnis für die Landesregierung
Digitales Lernen werde in weiten Teilen des Landes noch lange eine Wunschvorstellung sein, kritisierte die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg. Somit drohe der Distanzunterricht für viele Schülerinnen und Schüler noch einige Jahre eine reine Zettelwirtschaft zu bleiben. Der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Jens-Holger Schneider, bezeichnete den Ausfall der Plattform als "Armutszeugnis" für die Landesregierung. Sie habe monatelang Zeit gehabt, eine funktionierende und belastbare Lernplattform einzurichten. Bei seiner "ureigensten Aufgabe", den Schulbetrieb sicherzustellen, habe das Bildungsministerium versagt.
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