Seehafen Rostock © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild

Getreide aus der Ukraine kommt nach Rostock

Stand: 09.08.2022 07:45 Uhr

Vom Rostocker Hafen aus soll künftig ukrainisches Getreide in die Welt exportiert werden. Schon seit Wochen arbeiten verschiedene Unternehmen an der Umsetzung des Plans. Der erste Zug ist inzwischen auf dem Weg in die Hansestadt.

Ende dieser Woche, spätestens Anfang kommender Woche soll der erste Zug mit Mais aus der Ukraine in Rostock ankommen. Nach Informationen des NDR folgen diesen Monat noch drei weitere Züge, sodass am Ende der Aktion bis zu 6.000 Tonnen im Rostocker Hafen umgeschlagen werden können. Der Mais soll dann mit Schiffen exportiert werden, vermutlich nach Nordafrika.

Neue Ernte drängt in volle Lager

Nur bei Mais bleibt es aber nicht. Auch anderes Getreide soll mit dem Zug aus der Ukraine in die Hansestadt gebracht werden. Allerdings gibt es offenbar noch größere Probleme bei der Abfertigung an der EU-Außengrenze: In Polen gibt es lange Wartezeiten für Lastwagen, die Getreide anliefern, das dann später auf die Bahn verladen wird. Die Zeit drängt, denn noch lagern wohl mehr als 15 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine - und durch die neue Ernte kommen weitere Millionen Tonnen hinzu.

Ukrainische Exporte wichtig für Weltmarkt

Die ukrainischen Agrarexporte übers Schwarze Meer waren wegen des russischen Angriffskriegs seit Ende Februar blockiert. Nach einem Abkommen vom 22. Juli sind inzwischen wieder erste Schiffe unterwegs. Alternativrouten über Land sollen aber weiter ausgebaut werden. Die Wiederaufnahme der Exporte gilt als wichtig für die Stabilisierung von Lebensmittelpreisen auf dem Weltmarkt. Die Ukraine zählte bislang zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren.

Weitere Informationen
Im Seehafen Rostock wird ein Massengutfrachter mit Weizen beladen. © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck

Blockierte Häfen in der Ukraine: Seehafen Rostock als "Getreidebrücke"

Die Deutsche Bahn will über den Landweg einen Teil des blockierten Getreides aus der Ukraine abtransportieren - unter anderem zum Rostocker Seehafen. mehr

Reinhard Meyer (SPD) (l-r), Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Ingo Wagner, Geschäftsführer der Deutsche Regas GmgH & Co. KGaA, Michael Kellner (Grüne), Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium, Jerome Cousin, Senior Vice President Shipping von Total Energies, und Stephan Knabe, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutsche Regas GmgH & Co. KGaA, im Seehafen Rostock bei der Unterzeichnung eines Eckpunktepapiers für ein schwimmendes LNG-Terminal (FSRU) in Lubmin. © Bernd Wüstneck/dpa Foto: Bernd Wüstneck

Rostock wird "grüner Energiehafen" - aber erst ab 2028

Außerdem wurde in Rostock eine Absichtserklärung für ein schwimmendes LNG-Terminal vor Lubmin unterzeichnet. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 09.08.2022 | 07:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Schifffahrt

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Der Skywalk über dem berühmten Kreidefelsen auf Rügen ist eine Attraktion für Touristen in Mecklenburg-Vorpommern. © Imago Images

Ein Jahr Skywalk auf Rügen: 560.000 Besucher am Königsstuhl

Der neue Rundweg über Deutschlands größtem Kreidefelsen hat im ersten Jahr nach der Fertigstellung für einen Gästerekord gesorgt. mehr

Die neue NDR MV App

Ein Smartphone zeigt die Startseite der neuen NDR MV App © NDR Foto: IMAGO. / Bihlmayerfotografie

Mecklenburg-Vorpommern immer dabei - die neue NDR MV App

Artikel, Podcasts, Livestreams: Die NDR MV App ist ganz neu: übersichtlich, kompakt, benutzerfreundlich, aktuell. mehr