Ehemaliger AfD-Abgeordneter Weber wieder im Hörsaal
Zur ersten Vorlesung des ehemaligen AfD-Landtagsabgeordneten Ralph Weber nach seiner Rückkehr aus der Landespolitik an die Universität Greifswald gab es Proteste von Studierenden.
Der ehemalige AfD-Landtagsabgeordnete Ralph Weber gibt seine erste Vorlesung an der Universität Greifswald nach der Rückkehr aus der Landespolitik. Vor dem alten Audimax haben sich Dienstagvormittag unter großem Sicherheitsaufgebot zahlreiche Studierende zum Protest versammelt. Die Polizei sprach gegenüber NDR 1 Radio MV von bis zu 600 Personen.
Studierendenparlament kritisiert Rückkehr Webers
Das Studierendenparlament der Universität Greifswald hatte sich in einer einstimmig gefassten Stellungnahme kritisch zur Rückkehr Webers geäußert. Das studentische Gremium wirft darin dem Jura-Professor vor, rechtsextremes Gedankengut zu vertreten. Studierende, die nicht in Webers Weltbild passen, könnten Nachteile erfahren. Sie fordern außerdem von der Hochschulleitung, das Lehrangebot zu erweitern, um Vorlesungen des Rechtswissenschaftlers nicht zwangsläufig besuchen zu müssen.
Professor will Politik und Vorlesung trennen
Weber habe den Studierenden das Gespräch angeboten. "Ich halte das sonst so wie ich es die 20 Jahre vor meiner Landtagszeit gehalten habe: Vorlesung und Politik sind strikt getrennt." Auch nach seinen Vorlesungen werde er sich an der Universität nicht politisch äußern. Weber galt als Vertreter des nationalkonservativen Lagers der AfD. Wegen des Vorwurfs parteischädigenden Verhaltens hatte die Partei ein Ausschlussverfahren gegen ihn begonnen. Nach eigener Aussage hat Weber inzwischen selbst seinen Austritt erklärt: Ein entsprechendes Schreiben habe er am späten Montagabend an die Landes- und Bundesgeschäftsstelle der Partei per E-Mail geschickt. Die AfD hat den Austritt inzwischen bestätigt. Außerdem wies AfD-Landessprecher Leif-Erik Holm darauf hin, dass Weber ohnehin aus der Partei ausgeschlossen worden wäre.
