Derzeit mehr als 700 Schüler in MV in Corona-Quarantäne
In Mecklenburg-Vorpommern müssen derzeit mehr als 700 Schulkinder zu Hause lernen, weil sie mit dem Coronavirus infiziert oder als Kontaktperson in Quarantäne geschickt worden sind. Allein im Kreis Vorpommern-Greifswald sind 341 Schüler betroffen.
Die Zahlen ergeben sich aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Landkreisen und kreisfreien Städten. In Vorpommern-Greifswald könnten die Zahlen noch steigen, wie Kreissprecher Achim Froitzheim erklärte. "Es stehen noch zwei Listen aus, bei denen wahrscheinlich ebenfalls eine Quarantäne ausgesprochen wird." Die Inzidenz in dem Landkreis betrug am Montag 37,7 - das ist der dritthöchste Wert im Nordosten nach Rostock (61,2) und dem Kreis Nordwestmecklenburg (45,6)
Acht Schulklassen in Ludwigslust-Parchim betroffen
Der Kreis Ludwigslust-Parchim meldete am Montag 201 Schüler in häuslicher Quarantäne - 12 Infizierte und 189 Kontaktpersonen. Acht Schulklassen seien betroffen, erklärte ein Kreissprecher. Im Kreis Nordwestmecklenburg sind laut Verwaltung 53 Sieben- bis Siebzehnjährige positiv getestet oder als Kontaktpersonen in Quarantäne. In Rostock waren am Montag 77 Schüler in Corona-Quarantäne. Dort müssen in der Schule schon seit einer Woche alle Maske tragen, weil die Inzidenz in der Hansestadt über 50 liegt und auf der risikogewichteten Stufenkarte "gelb" eingestuft wird. Schwerin meldete 31 Schüler in häuslicher Quarantäne, der Kreis Mecklenburgische Seenplatte 25 und der Kreis Vorpommern-Rügen rund 20. Der Landkreis Rostock gab keine Rückmeldung.
Ganze Klassen ab drei Infektionsfällen in Quarantäne
Schüler in Quarantäne dürfen nicht am Präsenzunterrricht teilnehmen. Sie bekommen für zu Hause Aufgaben gestellt, was Experten als nicht gleichwertig zum Präsenzunterricht ansehen. Die landesweite Regel besagt, dass ganze Klassen erst bei mindestens drei Infektionsfälle in Quarantäne geschickt werden. Ab dem ersten Fall wird in der Klasse täglich getestet und es müssen im Unterricht Masken getragen werden.
Inzidenz bei 15- bis 19-Jährigen liegt bei 96,6
Rund 155.000 Schüler gibt es an den allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern. Das Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen ist im Nordosten stärker ausgeprägt als in darüberliegenden Altersgruppen. Betrug die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz über alle Altersgruppen hinweg am Montag 31,7, lag sie bei den Fünf- bis Neunjährigen am Sonntag 40,5, bei den Zehn- bis 14-Jährigen 46,9 und bei den 15- bis 19-Jährigen 96,6. Kinder und Jugendliche erkranken jedoch nur selten schwer an Covid-19. Für Kinder ab zwölf Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Corona-Impfung.
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