Debatte um Hafenerweiterung in Rostock
In Rostock wird nach einem Kompromiss für die Hafenerweiterung gesucht: Es gilt, die Interessen von Anwohnern, Naturschützern und Hafenbetreibern zu berücksichtigen.
Pläne für die Erweiterung des Überseehafens in Rostock stoßen auf Kritik. Unter anderem könnte ein 200 Hektar großes intaktes Moor unter Beton verschwinden, um mehr Platz für mehr Hafenanlagen zu gewinnen. Gegner des Vorhabens verweisen auf die Bedeutung von Moorflächen für den Klimaschutz.
Bündnis plädiert für dichtere Bebauung bestehender Flächen
Moore würden Kohlenstoffdioxid so effektiv wie kaum ein anderer Lebensraum binden. So argumentiert ein Rostocker Bündnis, das zuletzt vor der Rostocker Bürgerschaft eine Mahnwache hielt. Die Aktiven gehören verschiedenen Verbänden an und fordern, dass zunächst alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um den Rostocker Überseehafen mit Flächen zu versorgen. Unter anderem sollten nach ihrer Ansicht die bereits genutzten Flächen dichter bebaut werden.
Hafenbetreiber wollen 660 Hektar mehr
Die Stadt und die Betreibergesellschaft Rostock Port verweisen darauf, dass noch keine Tatsachen geschaffen werden, sondern lediglich geprüft wird, welche nutzbaren Flächen zur Erweiterung des Hafens zur Verfügung stehen. Insgesamt seien 660 Hektar Erweiterungsfläche wünschenswert, von denen der Großteil weiter im Binnenland liegen könne.
Stetig wachsender Wirtschaftsmotor
Die Verantwortlichen beobachten seit 1992 steigende Umschlagszahlen im Rostocker Überseehafen und ein Schrumpfen der noch zur Verfügung stehenden freien Flächen für eine Hafenentwicklung. Viele Unternehmen wollen sich so nah wie möglich an der Kaikante ansiedeln, um ihre Produkte schnell über den Seeweg transportieren zu können. Da der Hafen ein wichtiger Wirtschaftsmotor ist, wollen die Verantwortlichen bei Rostock Port und der Stadt sicherstellen, dass er gegebenenfalls weiter wachsen kann.
Kaum Platz entlang der Warnow
Der Rostocker Überseehafen teilt sich die Bucht an der Warnowmündung mit den Kaianlagen der Marine. Die Naturfläche zwischen diesen beiden Hafenanlagen steht in Teilen unter Schutz, nämlich die Mündung des Peezer Baches mit dem Moor. Dann geht es hoch zum Schnatermann und es schließt sich das Waldgebiet Rostocker Heide an. Südlich des Überseehafens liegt der Ort Krummendorf, in dem sich die Anwohner schon seit Jahren gegen eine Erweiterung des Hafens wehren.
