Am Landgericht Stralsund beginnt eine Verhandlung wegen versuchten Totschlags eines 15 Monate alten Mädchens. Dem 37-Jährigen Tatverdächtigen wird vorgeworfen, das Kind Anfang Dezember gewürgt und am Kopf verletzt zu haben. Die Mutter soll die Wohnung für etwa zehn Minuten verlassen haben. Als sie zurückkam, beendete sie die Misshandlungen und verständigte den Notarzt. Am ersten Prozesstag sollen die Mutter und eine weitere Zeugin vernommen werden. Zudem sind zwei Sachverständige geladen.
Vor dem Amtsgericht Waren wird der Prozess wegen mutmaßlicher Beleidigung des Virologen Christian Drosten fortgesetzt. Der Vorfall ereignete sich im Sommer 2022 auf einem Campingplatz bei Wesenberg. Der Richter verzichte für den Rest der Verhandlung auf weitere Befragungen, heißt es vom Gericht. Der Antrag eines Angeklagten, seinen Verteidiger von dessen Pflichten zu entbinden, wurde vom Gericht zurückgewiesen. Drosten war im März selbst als Zeuge vor Gericht. Weil nur noch ein Zeuge geladen ist, kann mit einem Urteil gerechnet werden.
Nachdem Lutz Buschkow Mitwisserschaft im Fall des sexuellen Missbrauchs vorgeworfen wurde, kündigte der DSV ihm fristlos, Buschkow klagte dagegen. Nun wurde der Prozess vor dem Arbeitsgericht in Halle an der Saale mit einem Vergleich endgültig beendet. Über den Inhalt vereinbarten die Beteiligten Stillschweigen. Buschkow soll vom sexuellen Missbrauch am ehemaligen Weltklasse-Wasserspringer Jan Hempel gewusst haben, das ging aus einer ARD-Dokumentation hervor. Der gebürtige Berliner Buschkow ist seit September vergangenen Jahres Präsident des internationalen Springertags in Rostock.
Nach einer Anzeige wegen Vergewaltigung in den Wallanlagen in Rostock gibt es nach Angaben der Polizei widersprüchliche Aussagen der möglichen Opfer. Zumindest eines der befragten Mädchen habe die Tat nicht bestätigen können. Ersten Meldungen zufolge waren die 14- und 15-Jährigen vergangene Woche von einem oder mehreren Tätern zu sexuellen Handlungen gezwungen worden. Ob es zu einem sexuellen Übergriff auf die zweite Geschädigte gekommen ist, sei weiterhin Gegenstand der laufenden Ermittlungen, so die Polizei.
Auf Usedom (Landkreis Vorpommern-Greifswald) ist eine Erinnerungsstätte für die Opfer des Konzentrationslagers Karlshagen II eröffnet worden. Dort arbeiteten von 1943 an mehr als 600 Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen an dem Aufbau einer Serienproduktion für die NS-Waffe V2. Nun gibt es auf dem Radweg im Karlshagener Wald Tafeln mit Informationen zu dem Einsatz der KZ-Häftlinge, mit ihren Namen und ihren Lebensdaten. Viele von ihnen waren aus Frankreich. Deshalb sind am Dienstag neben Kulturministerin Bettina Martin (SPD) auch Mitglieder verschiedener französischer Opferverbände nach Karslhagen gekommen.