Corona: Krankenhäuser in MV teilweise am Limit
Die Anzahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern steigt. Am Montag waren mehr als 530 Intensivbetten belegt und 108 frei.
In Nordwestmecklenburg sieht die Lage in den Krankenhäusern noch ganz gut aus. Nach Angaben der Intensivmedizin in der Mediclin-Klinik in Plau am See sind dort derzeit 43 von 59 Intensivbetten belegt. Im abgetrennten Covid-19-Bereich liegen zehn Patienten, zwei von ihnen müssen beatmet werden. Zehn Beatmungsbetten sind noch frei. Auch in der Asklepiosklinik Parchim steigt die Zahl der Covid-19-Patienten an, es können aber weiterhin Corona-Patienten behandelt werden, sowohl auf der Isolations- als auch auf Intensivstation.
Lage an der Uniklinik Rostock hat sich normalisiert
Im Landkreis Rostock liegen insgesamt 15 Patienten wegen einer Covid-19-Erkrankung in den Krankenhäusern Bützow, Güstrow und Bad Doberan - in Güstrow werden sechs von ihnen intensivmedizinisch betreut. In der Hansestadt Rostock liegen insgesamt 25 Patienten wegen einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus, darunter auch Patienten aus Sachsen. Mindestens drei davon müssen auf Intensivstationen beatmet werden. An der Universitätsklinik waren aufgrund reduzierter Kapazitäten über die Feiertage Operationen verschoben worden. Der Virologe an der Medizinischen Fakultät, Emil Reisinger, sagte aber zu NDR1 Radio MV, die Lage habe sich wieder normalisiert.
Angespannte Lage im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sei die Lage in den Kliniken sehr ernst, sagte der Ärztliche Leiter des Bonhoeffer-Klinikums, Jens-Peter Keil, der den Überblick über alle Krankenhäuser in der Region hat. In seiner Klinik liegen derzeit 53 Covid-19-Patienten, zehn davon auf der Intensivstation. Hinzu kämen die Verdachtsfälle, die genau so aufwendig behandelt werden müssten wie bereits bestätigte Fälle. Die Mitarbeiter seien fast an der Belastungsgrenze.
In Demmin können nur Notfälle behandelt werden
In der Klinik Malchin, die auch zum Bonhoeffer Klinikum gehört, seien mehrere Stationen geschlossen worden, weil das Personal in Neubrandenburg zur Versorgung der Patienten benötigt werde. Das Gleiche gelte für das Kreiskrankenhaus Demmin, dort haben sich zahlreiche Mitarbeiter infiziert, die jetzt fehlen. Nach Angaben des leitenden Oberarztes Lutz Wilhelm können hier nur noch Notfälle behandelt werden. In Demmin liegen elf Covid-19 Patienten, einer davon auf der Intensivstation. In Waren gibt es acht Corona-Patienten, einer davon wird intensiv-medizinisch betreut. Acht Menschen mit Verdacht auf Covid-19 werden ebenfalls stationär behandelt.
Greifswald behandelt die meisten Corona-Fälle in Vorpommern
Auch an der Unimedizin in Greifswald ist die Lage sehr angespannt. Dort werden aktuell 33 Covid-19-Patienten behandelt, 14 davon auf der Intensivstation. Dazu kommen 38 Verdachtsfälle. Da von den insgesamt 110 verfügbaren Intensivbetten der Klinik aktuell nur noch fünf frei sind, wurden alle planbaren Operationen um eine Woche verschoben. In Greifswald werden die meisten Corona-Fälle in Vorpommern behandelt. In Stralsund und Pasewalk liegen jeweils vier Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Dort könnten geplante Operationen aber weitestgehend stattfinden, heißt es vom Helios-Krankenhaus Stralsund. Auch in den Krankenhäusern Ueckermünde und Anklam laufe der Regelbetrieb aktuell noch ohne Einschränkungen.
- Lockdown: Diese Corona-Regeln gelten in MV
- Feiertage in MV: Kontakt-Beschränkungen leicht gelockert
- Corona: So läuft die Impfung in MV ab
- Corona-Hilfen für Unternehmen, Selbstständige und Künstler
- Fragen und Antworten: Tourismus und Besuche in MV
- Maskenpflicht in Corona-Zeiten: Das müssen Sie wissen
- Corona: Fragen und Antworten zur häuslichen Quarantäne
- Coronavirus-FAQ: Fragen und Antworten
- Coronavirus-Update: Der Podcast mit Drosten & Ciesek
- Coronavirus: Krankheitsverlauf und Behandlung von Covid-19
- Maskenpflicht in Corona-Zeiten: Das müssen Sie wissen
- Coronavirus: Zwölf Tipps, die vor Ansteckung schützen
- Corona: Rechte bei Kurzarbeit, Homeoffice und Erkrankung
- Coronavirus-Pandemieplan: Was die drei Stufen bedeuten
- NDR stärkt Information und Service in der Corona-Krise
