Bildungsministerium gibt Hinweise zur Benotung
Mecklenburg-Vorpommern geht in die dritte Woche der Kontaktbeschränkungen wegen des Coronavirus - und damit auch die "Schule zu Hause". Tausende Schüler im Land arbeiten sich durch Schulstoff, den Lehrer ihnen nun schicken. Viele Familien stehen deswegen zunehmend unter Druck und nicht alle Eltern können gleich gut helfen. An der Hotline des Bildungsministeriums wird eine Frage besonders häufig gestellt: Wie sollen diese Leistungen jemals bewertet werden?
Grundschüler sollen nicht benotet werden
Das Bildungsministerium hat zu der Problematik einen Lehrerbrief formuliert, der darauf Antworten gibt. Zunächst gibt es eine Klarstellung: Die Schulschließungen sollen für keinen Schüler Nachteile bringen, also zu schlechteren Noten führen, als sie sonst im Unterricht entstanden wären. Den Grundschulen empfiehlt Landesschulrätin Birgit Mett, die Lernaufgaben von Zuhause überhaupt nicht zu benoten, sondern sie mit den Schülern zu besprechen, sobald sie wieder zur Schule kommen.
Verbesserung der Noten soll ermöglicht werden
Für die Schüler der fünften bis zehnten Klassen kann die Leistung bewertet werden, wenn es eine Chance gibt, damit die bisherige Note zu verbessern: "Mit dem Ziel der Leistungsverbesserung", so steht es im Schreiben des Ministeriums. Das Vorgehen sollte gemeinsam mit den Schülern besprochen werden. Wenn Zensuren vergeben werden, müsse eindeutig erkennbar sein, dass sie die Leistung auch selbst erbracht haben.
Ältere Schüler können Hausarbeiten einreichen
Da sich das Schuljahr bereits dem Ende nähert, geht das Bildungsministerium auch auf die Zeugnisnoten ein: Falls die bisherigen Noten fürs Zeugnis nicht reichen, kann dem Schreiben zufolge die Klassenkonferenz die vorliegenden Leistungen abwägen und eine Note festlegen. Die Schüler der Abschlussklassen an den Regional- und Gesamtschulen können, wenn die Lehrer unbedingt noch Noten zur Bewertung brauchen, auch Hausarbeiten einreichen - per E-Mail oder per Post. Dasselbe gilt auch für die Elftklässler und die Abiturienten an den Gymnasien. Bei versetzungsgefährdeten Schülern sollten die Lehrer Kontakt mit den Eltern aufnehmen und besprechen, wie sich die Noten noch verbessern lassen.
Eltern sollen nicht in Lehrerrolle gedrängt werden
Außerdem sollen Eltern entlastet werden: Die Landesschulrätin bittet die Lehrer noch einmal eindringlich, daran zu denken, wie außergewöhnlich diese Zeit ist und dass weder Eltern noch Schüler auf so etwas vorbereitet waren. "Seien Sie bitte auch um- und nachsichtig mit denjenigen unter den Schülerinnen und Schülern oder den Erziehungsberechtigten, die ihre emotionale Last nicht so gut tragen können wie Sie." Eltern sollten unbedingt von dem Gefühl entlastet werden, die Rolle der Lehrkraft übernehmen zu müssen.
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