Ausreichend Rettungswachen an den Stränden in MV
Während an den Küsten von Nord- und Ostsee in Niedersachsen und Schleswig-Holstein Rettungsschwimmer fehlen, geben DLRG und Wasserwacht in MV vorsichtig Entwarnung.
Die DLRG und die DRK-Wasserwacht gehen davon aus, dass die Rettungstürme an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern während der Hauptsaison durchgehend mit Wachen besetzt werden können. Zwar gebe es weniger Bewerber als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Dennoch habe man keine Sorgen, dass einzelne Standorte unbewacht bleiben werden, hieß es seitens beider Organisationen gegenüber dem NDR. Engpässe könnte es in den letzten Tagen der Vorsaison geben, weil viele der ehrenamtlichen Rettungswachen nur in ihren Schul- beziehungsweise Semesterferien kommen können. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein hatte die DLRG in den vergangenen Tagen gemeldet, dass sie noch nicht genügend Rettungsschwimmer für diese Saison gefunden habe.
Ehrenamtlicher Dienst auf 200 Rettungstürmen
In Mecklenburg-Vorpommern rechnen die beiden zuständigen Organisationen mit 1.800 ehrenamtlichen Rettungsschwimmern, die in dieser Saison auf den fast 200 Türmen und Stationen ihren Dienst antreten werden. Viele von ihnen kommen aus anderen Bundesländern an die Küste – einige für ein paar Tage, andere für mehrere Wochen.
Äußerst schlichte Unterkünfte
Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer aus Sachsen und Sachsen-Anhalt hatten sich nach der vergangenen Saison über miserable Unterkünfte in Markgrafenheide beschwert, die ihnen bislang während ihres Dienstes an den Rostocker Stränden zur Verfügung gestellt wurden. Im Frühjahr beklagten sie in einem "Brandbrief", dass die Matratzen durchgelegen seien sowie Schränke und Sanitäranlagen in den Zimmern fehlten. Sie drohten, nicht mehr nach Rostock zu kommen.
Langfristige Lösung nicht in Sicht
Die Tourismuszentrale Rostocks hat inzwischen das angestammte Quartier mit neuen Matratzen ausgerüstet und zusätzlich drei Finnhütten zur Verfügung gestellt, in denen 15 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer wohnen können. Laut einer Vorlage, die in der kommenden Woche in der Rostocker Bürgerschaft beraten werden soll, ist eine langfristige Lösung allerdings noch nicht in Sicht. Darin heißt es, es werde sechs bis sieben Jahre dauern, um eine feste, ständige Unterkunft für die Ehrenamtlichen zu schaffen.