Ausbildung: Hohe Bereitschaft in MV, Prämie kaum genutzt
Lehrlinge zu finden wird für Ausbildungsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern immer schwieriger. Den Unternehmen fehlt wegen der Corona-Pandemie vor allem der persönliche Kontakt zu den potenziellen Azubis.
Ausbildungsmessen abgesagt, Praktika eingeschränkt - da fällt es angehenden Schulabgängern nicht leicht, Entscheidungen für oder gegen einen Ausbildungsgang zu treffen. Die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die Handwerkskammern bieten zwar verschiedene Online-Angebote zur Berufsorientierung oder Lehrstellensuche an, ein vollwertiger Ersatz sei das aber nicht, sagte Peter Todt von der IHK Schwerin NDR 1 Radio MV.
Schulabgänger sollten sich frühzeitig bewerben
Dabei sei die Ausbildungsbereitschaft in allen Branchen ungebrochen hoch. Das bestätigte auch Ellen Grull von der IHK Neubrandenburg. Selbst in den vom Lockdown betroffenen Bereichen Gastronomie, Tourismus und Handel gebe es viele Ausbildungsplätze. Die Ausbildungsfachleute appellieren an Schulabgänger, trotz Corona-Regelungen mit Bewerbungen nicht abzuwarten.
Corona-Ausbildungsprämie in MV kaum genutzt
Unterdessen wird die vom Bund wegen der Corona-Krise aufgelegte Ausbildungsprämie in Mecklenburg-Vorpommern laut einer Umfrage von NDR 1 Radio MV bislang kaum genutzt. Das seit August laufende Programm sollte Anreiz für kleine und mittlere Unternehmen sein, auf bisherigem Niveau oder darüber hinaus auszubilden. Die Hilfen sind an etliche Bedingungen geknüpft: im ersten Halbjahr 2020 mindestens ein Monat Kurzarbeit oder im April und Mai mindestens 60 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Außerdem mussten mindestens so viele Lehrlinge beschäftigt sein wie in den drei Jahren zuvor.
Im Bereich Schwerin nur 56 Anträge
Der überwiegende Teil der Handwerksbetriebe hat aber im Frühjahr weitergearbeitet, lediglich einige Friseursalons hätten die Voraussetzungen erfüllt, hieß es von der Handwerkskammer Schwerin. Auch bei den Industrie- und Handelskammern war das Volumen gering, ganze 56 Anträge sind im Kammerbezirk Schwerin eingegangen, ähnlich niedrig war die Zahl bei der IHK Neubrandenburg. Inzwischen sind die Bedingungen zwar heruntergesetzt worden, dennoch erweise sich die Prämie nicht als das durchschlagende Instrument für Ausbildungsbetriebe, so die IHK Neubrandenburg.
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