Redezeit - Themenabend
Dienstag, 02. Juni 2020, 20:30 bis
22:00 Uhr, NDR Info
In deutschen Schlachtbetrieben haben sich hunderte - meist osteuropäische - Leiharbeiter mit dem Corona-Erreger Covid19 infiziert. Die Bundesregierung will Konsequenzen ziehen und in der Fleischindustrie die sogenannten Werkverträge verbieten, wenn sie ein verdeckte Form der Leiharbeit darstellen. Das würde bedeuten, dass die Betriebe die Beschäftigung von Arbeitern nicht mehr Subunternehmern überlassen dürfen. Sie müssten in Zukunft die Arbeiter direkt unter Vertrag nehmen. So soll dafür gesorgt werden, dass soziale Mindeststandards eingehalten werden, dass Lohndumping und gesundheitsgefährdende Massenunterkünfte der Vergangenheit angehören.
Doch die Arbeitnehmerüberlassung ist nicht nur ein Phänomen der Fleischverarbeitung. Es gibt sie in vielen Bereichen. Greift also das Gesetzesvorhaben zu kurz? Wo beginnt der Missstand? Wann sind Werkverträge sinnvoll? Müsste die Gestaltung von Werkverträgen und Arbeitnehmerüberlassung generell auf den Prüfstand? Sind die Verbraucher bereit, mehr für Lebensmittel oder Serviceleistungen zu bezahlen, wenn sich dadurch Ausbeutung verhindern läßt?
NDR Info Moderator Gerd Wolff begrüßte als Gäste:
Uwe Jahn
Korrespondent der Radio-Gemeinschaftsredaktion im ARD-Hauptstadtstudio
Karl-Josef Laumann
Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen
Holger Schäfer
Experte für Arbeitsmarkt und Arbeitswelt am Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Prof. Dr. Peter Schüren, Direktor des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Wirtschaftsrecht an der Universität Münster
