Karliczek: Standards bei Impfstoff-Entwicklung eingehalten
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die schnelle Entwicklung von Corona-Impfstoffen verteidigt. Beispielsweise seien größere Studien durchgeführt worden, um die Datensammlung zu beschleunigen, sagte sie auf NDR Info.
Angesichts weiter hoher Infektionszahlen stellt sich die Frage, wie Deutschland gut durch die Corona-Pandemie kommt. Was in diesen Zeiten vielen Menschen Hoffnung macht ist ein Impfstoff gegen das Virus - und dieser könnte schon Mitte Dezember zugelassen werden. Der Zeitpunkt sei absehbar, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Wochenende. Bis dahin gilt es, Risiken abzuwägen und Fragen zu klären. Ein wichtiges Thema ist die Sicherheit und Wirksamkeit eines möglichen Anti-Corona-Impfstoffs. Im NDR Info Interview fand Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) dazu klare Worte: Bei der Entwicklung des Impfstoff seien die zeitlichen Abläufe zwar beschleunigt, die Standards hingegen nicht abgesenkt worden.
Ministerin: Einsatz der Impfstoffe verantwortbar
Das sei auch eine Frage des Vertrauens. Man habe nur dafür gesorgt, dass zum Beispiel durch größere Studien schneller Daten gesammelt werden können. "Auch in dem Zulassungsverfahren haben wir nur die Zeit optimiert, die Standards sind die gleichen wie auch sonst immer", erklärte die Forschungsministerin. Daher sei der Einsatz dieser in kürzester Zeit entwickelter Impfstoffe "auf jeden Fall" verantwortbar.
Gut die Hälfte der Deutschen will sich impfen lassen
Laut aktuellen Umfragen will sich gut die Hälfte der deutschen Bürgerinnen und Bürger gegen das Coronavirus impfen lassen. Dies sei aber laut Karliczek nicht ausreichend, denn: "Wir brauchen bei einer Herdenimmunität immer so zwischen 60 und 70 Prozent der Menschen, die immun sind", sagte die Forschungsministerin auf NDR Info. Man müsste allerdings auch die Menschen berücksichtigen, die bereits eine Covid-19-Erkrankungen überstanden hätten - denn diese seien zumindest für eine Zeit lang wahrscheinlich immun. Das versuche man aktuell in Studien herauszufinden. Über die Dauer einer Immunität nach überstandener Krankheit habe man noch keine Informationen.
Karliczek hofft auf "weltweit hohe Impfrate"
Karliczek betonte auch die globale Dimension der bevorstehenden Impf-Aktionen. "Natürlich können wir eine Pandemie nur weltweit in den Griff kriegen, wenn wir weltweit so hohe Impfraten haben", sagte die CDU-Politikerin. Sie bezog sich dabei auf die für eine Herdenimmunität nötige Impfquote von 60 bis 70 Prozent. Die Forschungsministerin betonte auch, dass man dafür werbe, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Denn: "Das ist für einen selber gut, aber es ist auch immer ein Zeichen der Solidarität".
