Moderation: Andreas Bormann
Gäste: Dr. Kira Vinke, Leiterin Zentrum für Klima und Außenpolitik | Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.
Albrecht von Lucke, Jurist, Publizist, Politikwissenschaftler, Redakteur der politischen Monatszeitschrift "Blätter für deutsche und internationale Politik"
Antje von Broock, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., BUND
Mehr Klimaschutz - trotz oder gerade wegen des Krieges? Diese Frage lässt sich auch auf die Agenda des G7-Gipfels übertragen. Ursprünglich sollte die Klimaschutzpolitik der führenden Industriestaaten im Fokus des Treffens im bayrischen Schloss Elmau stehen. Der Ukraine-Krieg mit all seinen Folgen wie verschärfte Hungersnöte und explodierende Energiepreise haben die Tagesordnung nun aber deutlich verändert.
Stehen die dominierenden Themen und neuen Krisen im Widerspruch zu einer ambitionierteren Klimapolitik? Klimaexpert*innen sind einerseits besorgt: Wird etwa Deutschland aufgrund der angespannten Energie-Situation verstärkt auf Kohle und neue Gaslieferverträge setzen? Fließen Milliarden, die die Industriestaaten für mehr Klimaschutz in Entwicklungsländern bereitstellen wollen, nun in eine andere Richtung? Andererseits könnte die Abkehr von russischer, fossiler Energie ein Schub für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz auslösen.
Stellt das G7-Treffen entscheidende Weichen? Werden die klaren Zusagen der G7 und dem Rest der Welt - etwa in der Pariser Klimavereinbarung - bekräftig und konkretisiert? Hat sich nach gut vier Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine daran etwas geändert?
Bundeskanzler Olaf Scholz erneuert als G7-Gastgeber die Idee eines "internationalen Klimaclubs" für Länder, die sich auf bestimmte Mindeststandards beim Klimaschutz festlegen. Diese neue Allianz gleichgesinnter Staaten könnte demnach den weltweiten Kampf gegen den Klimawandel anführen und durch ein Handelsabkommen, das eine Konkurrenz durch billigere klimaschädliche Produkte ausschließt, für neue Mitglieder perspektivisch attraktiv sein. Wie realistisch ist dieser Plan? Hätte ein solcher Klimaklub die Kraft, eine neue Phase der internationalen Klimapolitik einzuleiten?
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