NDR Info Nachrichten vom 06.01.2020:

Nahost: Spannungen wachsen

Washington: Nach dem Iran sieht sich nun auch der Irak massiven Drohungen von US-Präsident Trump gegenüber. Trump stellte Bagdad für den Fall eines erzwungenen Abzugs der amerikanischen Truppen nie dagewesene Sanktionen in Aussicht. Zudem werde das US-Militär das Land nicht verlassen, bis der Irak die milliardenschweren Kosten für den Bau eines Luftwaffenstützpunkts erstatte. Trump bekräftigte zugleich seine Drohungen gegen den Iran, wo heute Hunderttausende zu Trauerprozessionen zusammengekommen sind. Sollte es zu Racheaktionen für die Tötung des iranischen Generals Soleimani kommen, würden die USA schwere Vergeltung üben. Auch iranische Kulturstätten seien davor nicht sicher, so Trump. Die Europäer fordern von allen Seiten Zurückhaltung und wollen auf Diplomatie setzen. Die Oppositionsführerin im US-Repräsentantenhaus, Pelosi, kündigte eine Resolution an, mit der die militärischen Möglichkeiten des US-Präsidenten hinsichtlich des Iran begrenzt werden sollen.| 06.01.2020 10:45 Uhr

Venezuela: EU erkennt weiter Guaidó an

Brüssel: Die EU erkennt den venezolanischen Oppositionspolitiker Guaidó weiter als Parlamentspräsidenten an. Zugleich kritisierte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Borrell die Vorgänge im venezolanischen Parlament als neue Verschlimmerung der Krise. Sicherheitskräfte hatten Guaidó und weiteren Oppositionsabgeordneten zuvor den Zutritt zur Nationalversammlung versperrt; Anhänger von Präsident Maduro bestimmten Luis Parra zum Parlamentschef. Die Opposition versammelte sich daraufhin im Gebäude einer regierungskritischen Zeitung und wählte ihrerseits Guaidó in einer improvisierten Sitzung zum Parlamentspräsidenten. In Venezuela tobt seit Monaten ein politischer Machtkampf zwischen Anhängern von Maduro und der Opposition. Vor knapp einem Jahr hatte sich Parlamentspräsident Guaidó zum Interimspräsidenten ausgerufen und wird inzwischen von mehr als 50 Staaten anerkannt.| 06.01.2020 10:45 Uhr

Beamtenbund: Starkes Misstrauen gegenüber dem Staat

Köln: Nach Ansicht des Beamtenbundes gibt es in der Bevölkerung ein wachsendes Misstrauen gegenüber dem Staat. Der Vorsitzende des Gewerkschafts-Dachverbands, Silberbach, sagte, es sei etwas ins Rutschen gekommen in der Bundesrepublik. Polizisten und Rettungskräfte würden auf offener Straße angegriffen. Der Staat werde gleichzeitig mit überzogenen Erwartungen und tief sitzendem Misstrauen konfrontiert. Der Beamtenbund trifft sich heute in Köln zu seiner Jahrestagung.| 06.01.2020 10:45 Uhr

Luttach: Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an

Luttach: Nach dem Tod von sechs jungen deutschen Skiurlaubern in Südtirol ermitteln die Behörden zu den Umständen des Unfalls. Im Fokus steht unter anderem, wie schnell der betrunkene Fahrer unterwegs war. Der Wagen des 27-Jährigen war in der Nacht zum Sonntag in Luttach in die 17-köpfige Touristengruppe gefahren. Drei Männer und drei Frauen starben nach Polizeiangaben noch am Unfallort. Elf Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Einer von ihnen schwebt noch in Lebensgefahr.| 06.01.2020 10:45 Uhr

Me too: Missbrauchsprozess gegen Weinstein beginnt

New York: Rund zwei Jahre nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Filmproduzenten Harvey Weinstein beginnt heute der Prozess. Mehr als 80 Frauen werfen Weinstein jahrzehntelange sexuelle Übergriffe bis hin zu Vergewaltigung vor, unter ihnen bekannte Schauspielerinnen wie Angelina Jolie, Uma Thurman oder Salma Hayek. Der Prozess dreht sich aber nur um die Vorwürfe von zwei Frauen. Bei Verurteilung droht dem 67-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe. Der Ausgang ist völlig offen. Weinstein betont, jegliche sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen. Der Fall hatte im Herbst 2017 die weltweite MeToo-Bewegung gegen sexualisierten männlichen Machtmissbrauch und Gewalt an Frauen ausgelöst. | 06.01.2020 10:45 Uhr

Das Wetter

Heute meist grau und regional etwas Regen oder Sprühregen, in Niedersachsen später Auflockerungen mit etwas Sonne möglich. Maximal 3 bis 7 Grad.| 06.01.2020 10:45 Uhr