NDR Info Nachrichten vom 11.06.2019:

Berlin: Das Bundesumweltministerium plant ein Gesetz, dass es Versandhändlern erschwert, zurückgegebene Waren zu vernichten. Ein Sprecher von Ministerin Schulze sagte am Abend, das Haus bereite einen gesetzlichen Rahmen vor, der die Vernichtung von Neuwaren reglementiert. Geprüft wird auch eine Umsatzsteuerbefreiung für den Fall, dass die Artikel gespendet werden. Das Ministerium reagiert mit den Plänen auf eine Forderung der Grünen vom Wochenende. Nach einer Studie der Universität Bamberg schicken Bundesbürger bei Bestellungen im Internet etwa jedes sechste Paket wieder zurück. 2018 waren dies 280 Millionen Pakete. Nach Erkenntnissen der Forscher landen rund vier Prozent der Artikel im Müll. Der Bundesverband elektronischer Handel und Versandhandel nannte die Forderung der Grünen Unfug. Kein Unternehmen habe ein Interesse daran, wirtschaftlich sinnvoll verwertbare Ware zu vernichten.| 11.06.2019 22:00 Uhr

Berlin: In Deutschland rückt ein Verbot sogenannter Konversionstherapien gegen Homosexualität näher. Bundesgesundheitsminister Spahn will noch in diesem Jahr einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg bringen. Der CDU-Politiker sagte, Homosexualität sei keine Krankheit und deshalb auch nicht behandlungsbedürftig. Der Minister stellte zwei wissenschaftliche Gutachten vor, die seine Pläne für ein Verbot der Konversionstherapien stützen. Die Gutachten zeigten, dass es medizinisch geboten und verfassungsrechtlich möglich sei, solche Therapien zu untersagen. Vertreter von SPD, Grünen und FDP unterstützen das Vorhaben Spahns.| 11.06.2019 22:00 Uhr

Kiel: Mehr als zehn Jahre nach dem Tod der "Gorch Fock"-Kadettin Jenny Böken ermittelt die Staatsanwaltschaft in dem Fall wieder. Nach Aussagen einer Zeugin müssten einige Punkte überprüft werden, teilte die Behörde mit. Die Offiziersanwärterin war im September 2008 während einer nächtlichen Wache von der "Gorch Fock" in die Nordsee gestürzt und ertrunken. Die Ermittler gehen bislang von einem Unfall aus. Sie legten den Fall 2009 zu den Akten. Die Eltern bezweifeln die Unfallversion, bemühten sich bisher aber vergeblich um eine Wiederaufnahme.  | 11.06.2019 22:00 Uhr

Hannover: Die evangelische Kirche richtet zum 1. Juli eine zentrale Anlaufstelle für Missbrauchsopfer ein. Die Hamburger Bischöfin Fehrs sagte in Hannover, damit setze die EKD ein Anliegen um, das Betroffene immer wieder eindringlich vorgebracht hätten. Betreut wird die Anlaufstelle von einem unabhängigen Verein aus Heilbronn. Dieser solle auch eine Lotsenfunktion bei der Aufarbeitung sexueller Gewalt in der evangelischen Kirche übernehmen, so Fehrs. Die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle gehört zu einem Elf-Punkte-Plan, den die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland im vergangenen Herbst beschlossen hat. Laut Fehrs sind derzeit etwa 600 Fälle sexuellen Missbrauchs bekannt.| 11.06.2019 22:00 Uhr

London: Die USA haben in Großbritannien ein formelles Auslieferungsgesuch für WikiLeaks-Gründer Assange gestellt. Wie das britische Innenministerium mitteilte, werden Assange in den Vereinigten Staaten unter anderem Verstöße gegen Spionagegesetze vorgeworfen. Der Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks war im Mai in London festgenommen worden nachdem er jahrelang in der Botschaft Ecuadors ausgeharrt hatte. Assange wehrt sich gegen eine Auslieferung in die USA.| 11.06.2019 22:00 Uhr

Brüssel: Bei digitalen Behördengängen schneidet Deutschland in einem Vergleich der EU-Staaten schlecht ab. Das ergab eine Untersuchung der EU-Kommission. Deutschland müsse die Online-Kommunikation zwischen Behörden und Öffentlichkeit wesentlich verbessern, fordert die Brüsseler Behörde. In der Bundesrepublik nutze nicht einmal jeder zweite Bürger die Möglichkeit, Behördenangelegenheiten über das Internet abzuwickeln. Im EU-Schnitt sind es 64 Prozent.| 11.06.2019 22:00 Uhr

Der Dax schließt bei 12.156 Punkten. Das ist ein Plus von 0,9 Prozent. Der Dow Jones aktuell unverändert bei 26.053 Punkten. Der Euro kostet einen Dollar 13 28.| 11.06.2019 22:00 Uhr

Nachts teils kräftige Gewitter, vor allem anfangs Unwettergefahr durch hohe Regenmengen, aber auch Hagel und Sturmböen. Tiefstwerte 18 bis 11 Grad. Morgen weitere Schauer oder Gewitter, daneben auch freundliche Abschnitte, in Vorpommern teils länger sonnig, dort meist trocken. Höchstwerte 18 bis 34 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag überwiegend freundlich und meist trocken, 20 bis 27 Grad. Am Freitag länger sonnig, Schauer und Gewitter möglich, 20 bis 30 Grad.| 11.06.2019 22:00 Uhr