NDR Info Nachrichten vom 10.06.2019:

Teheran: Bundesaußenminister Maas hat zum Auftakt seines Besuchs in Iran dazu aufgerufen, das umstrittene Atomabkommen nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen zu erhalten. Es sei klar, dass die ökonomischen Vorteile, die Teheran sich von diesem Abkommen versprochen habe, im gewünschten Umfang ohne die USA nur schwer zu realisieren seien, so der SPD-Politiker. Er gebe aber auch ein politisches und strategisches Interesse, das Abkommen und damit den Dialog mit Europa aufrecht zu erhalten. Das müsse auch in Teheran erkannt werden. Maas will heute mit seinem Kollegen Sarif und Präsident Ruhani sprechen. Die USA hatten das Atomabkommen vor einem Jahr einseitig aufgekündigt und neue Wirtschaftssanktionen gegen Iran verhängt. Die Führung in Teheran verlangt nun von den übrigen Vertragspartnern China, Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, dass sie die dadurch entstandenen wirtschaftlichen Verluste ausgleichen.| 10.06.2019 08:00 Uhr

Hongkong: In der chinesischen Sonderverwaltungszone ist es nach friedlichen Massenprotesten gegen das geplante Auslieferungsgesetz zu Zusammenstößen gekommen. Einige hundert Demonstranten versuchten, Absperrgitter einzureißen und den Regierungssitz und die gesetzgebende Versammlung zu stürmen. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Es gab Verletzte und Festnahmen. Das Gesetz würde den Behörden in Hongkong ermöglichen, Verdächtige nach China zu überstellen. Dagegen waren gestern Hunderttausende auf die Straße gegangen. Es war die größte Demonstration in Hongkong seit 30 Jahren. Die Gegner des geplanten Auslieferungsgesetzes argumentieren, dass Chinas Justizsystem nicht unabhängig sei, internationalen Standards nicht entspreche und politisch Andersdenkende verfolge. Die Hongkonger Regierung betonte dagegen, das Gesetz stelle sicher, dass die Sonderverwaltungszone ihre internationalen Verpflichtungen im Kampf gegen grenzüberschreitende Kriminalität erfülle.| 10.06.2019 08:00 Uhr

London: In Großbritannien endet heute die Nominierungsfrist für die Nachfolge von Premierministerin May als Parteichefin der konservativen Tories. Derzeit gibt es elf Kandidaten. Bis zum 20. Juni will die Parteiführung aus dem Kreis aller Bewerber zwei Kandidaten in die Stichwahl um den Parteivorsitz schicken, bei der dann die rund 100.000 Parteimitglieder die Entscheidung treffen. Der Chef der Regierungspartei wird üblicherweise auch automatisch Premierminister.| 10.06.2019 08:00 Uhr

Nursultan: Übergangspräsident Tokajew hat die Wahl in Kasachstan offenbar klar gewonnen. Nachwahlbefragungen zufolge kam er auf mehr als 70 Prozent der Stimmen. Der Urnengang in der autoritär regierten früheren Sowjetrepublik wurde von massiven Protesten gegen Tokajew und den bereits im Vorfeld erwarteten Wahlausgang begleitet. Das Innenministerium bestätigte rund 500 Festnahmen. Tokajew war vom langjährigen Staatschef Nasarbajew zu seinem Nachfolger bestimmt worden und hatte das Amt im März übernommen.| 10.06.2019 08:00 Uhr

Kiel: Klimaaktivisten haben im Hafen der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt ein Kreuzfahrtschiff blockiert und stundenlang am Auslaufen gehindert. Etwa 50 Demonstranten kreuzten gestern Abend in kleinen Booten vor dem Bug der "Zuiderdam". Die Polizei griff ein und nahm etwa 40 Teilnehmer der Aktion vorübergehend in Gewahrsam. Das niederländische Kreuzfahrtschiff konnte erst mit sechsstündiger Verspätung aus Kiel Richtung Kopenhagen starten.| 10.06.2019 08:00 Uhr

Zum Sport: Die portugiesische Fußball-Nationalmannschaft hat die Premiere der Nations League gewonnen. Die Mannschaft setzte sich im Finale gegen die Niederlande mit 1 zu 0 durch. In der Formel 1 hat Weltmeister Lewis Hamilton den Großen Preis von Kanada gewonnen und damit seine WM-Führung ausgebaut. Der Mercedes-Pilot fuhr zwar kurz hinter Sebastian Vettel im Ferrari ins Ziel; der Heppenheimer bekam aber eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, weil er Hamilton nach Ansicht der Rennkommission zuvor behindert hatte. Ferrari kündigte Protest an.| 10.06.2019 08:00 Uhr

Zunächst über die Küsten abziehende Schauer, nachfolgend einige freundliche Abschnitte. Am Nachmittag in Niedersachsen einzelne teils kräftige Gewitter, örtlich auch Unwetter möglich. Höchstwerte 17 Grad an der Kieler Bucht bis 26 Grad in Ludwigslust. Morgen wechselnd bewölkt und zeitweise teils kräftige Schauer und Gewitter, Temperaturen 18 bis 30 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch weitere Schauer oder Gewitter, 18 bis 31 Grad.| 10.06.2019 08:00 Uhr