NDR Info Nachrichten vom 11.10.2020:

Essen: In Deutschland überschreiten mittlerweile sechs Großstädte den Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. Nach Bremen, Stuttgart, Köln, Frankfurt am Main und Berlin ist heute auch Essen dazu gekommen. Die nordrhein-westfälische Landesregierung beriet deshalb in einer Sondersitzung über die Situation. Ministerpräsident Laschet sagte im Anschluss, die Lage sei besorgniserregend. Bei steigenden Werten werde es daher schärfere Maßnahmen geben. So sollen etwa Öffnungszeiten von Kneipen und Restraurants eingeschränkt werden. Stuttgart forderte bei der Verfolgung von Kontaktpersonen mittlerweile Hilfe der Bundeswehr an. Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung, Gassen, mahnte auf NDR Info zu einem besonnenen Umgang mit den steigenden Infektionszahlen. Entscheidend sei, dass die Risikogruppen geschützt werden. Daher sollten sich die Menschen auch weiter an die Hygiene- und Abstandsregeln halten. Andere Maßnahmen seien dagegen ungeeignet. So führe etwa das Beherbergungsverbot vor allem dazu, dass die Testzentren voll seien mit gesunden Menschen, die in den Urlaub fahren wollten, so der KBV-Chef.| 11.10.2020 15:30 Uhr

Berlin: Das Robert-Koch-Institut hat knapp 3.500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Damit bleibt die Zahl vergleichsweise hoch. Sie lag in den vergangenen drei Tagen bei mehr als 4.000. Allerdings sind an Sonn- und Montagen die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das Robert-Koch-Institut übermitteln.| 11.10.2020 15:30 Uhr

Bautzen: Bundespräsident Steinmeier hat dazu aufgerufen, die hiesige Landwirtschaft mehr wertzuschätzen. Steinmeier sagte, Lebensmittel müssten ihren Preis haben. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass es kein Naturgesetz sei, dass die Regale im Supermarkt jeden Tag voll sind. Der Bundespräsident äußerte sich im ostsächsischen Schmochtitz. Dort besuchte er einen ökumenischen Gottesdienst und nahm anschließend die traditionelle Erntekrone entgegen. Sie wurde von 14 Landfrauen in der Oberlausitz gebunden.| 11.10.2020 15:30 Uhr

Berlin: Der Verfassungsschutz warnt vor einer Radikalisierung der AfD. Behördenchef Haldenwang sagte dem Berliner "Tagesspiegel", zwar habe sich der rechtsnationale Flügel der Partei offiziell aufgelöst. Dessen Anhänger kämen bei internen Wahlen allerdings in immer mehr Schlüsselpositionen und gewännen zunehmend an Einfluss. Nach Druck aus der Parteispitze hatte sich der sogenannte Flügel der AfD Ende April selbst aufgelöst. Zuvor war die Gruppierung vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft worden.| 11.10.2020 15:30 Uhr

Minsk: In Belarus ist die Polizei erneut gewaltsam gegen Regierungskritiker vorgegangen. Wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet, wurden in der Hauptstadt Minsk gleich zu Beginn neuer Proteste mindestens 50 Menschen festgenommen - darunter auch mehrere Journalisten. Zuvor hatten die Behörden mehrere zentrale Plätze und U-Bahnstationen gesperrt. Dadurch soll verhindert werden, dass sich die Regierungskritiker zu einem großen Protestzug versammeln. Seit der Präsidentenwahl vor rund zwei Monaten gehen in Belarus regelmäßig Menschen gegen Staastchef Luakschenko auf die Straße. Sie fordern seinen Rücktritt und Neuwahlen.| 11.10.2020 15:30 Uhr

Baku: Die Waffenruhe im Konflikt um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach ist brüchig. Aserbaidschan und Armenien werfen sich gegenseitig vor, die Feuerpause erneut verletzt zu haben. Die Regierung in Aserbaidschan erklärte, beim Beschuss eines Wohngebiets in der Großstadt Ganja seien mehrere Menschen getötet worden. Das armenische Verteidigungsministerium meldete dagegen neue Angriffe auf die Hauptstadt von Berg-Karabach, Stepanakert. Die Feuerpause trat gestern Vormittag offiziell in Kraft. Sie war unter Vermittlung Russlands zustandegekommen. Seit rund zwei Wochen liefern sich Aserbaidschan und Armenien schwere Kämpfe in der Südkaukasus-Region.| 11.10.2020 15:30 Uhr

Bewölkt, etwas Sonne, gebietsweise Regen, selten Gewitter, 11 bis 14 Grad. Nachts oft trocken, insbesondere in Ostfriesland und Mecklenburg weitere Schauer, stellenweise Nebel. Tiefstwerte um 4 Grad; auf den Nordseeinseln um 9 Grad. Morgen heitere Abschnitte, westlich der Weser, an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins und in Vorpommern einzelne Schauer. 11 bis 14 Grad. Am Dienstag nach Nebelfeldern einzelne Schauer, 10 bis 14 Grad.| 11.10.2020 15:30 Uhr