NDR Info Nachrichten vom 16.07.2016:
190 Tote nach Putschversuch in der Türkei
Ankara: Bei dem Putschversuch in der Türkei sind mindestens 190 Menschen getötet worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, gibt es mehr als 1100 Verletzte. Die türkische Regierung erklärte den Putsch inzwischen für gescheitert. Das Hauptquartier des Militärs befinde sich wieder unter Kontrolle der regierungs-freundlichen Truppen. Generalstabschef Akar sei befreit worden und an einem sicheren Ort. Eine kleine Gruppe von Putschisten leiste aber noch Widerstand. Nach Angaben des türkischen Justizministeriums wurden mehr als 1500 Militär-Angehörige festgenommen. Präsident Erdogan sprach von einem Angriff auf die türkische Demokratie. Er machte den im US-Exil lebenden Prediger Gülen und dessen Anhänger dafür verantwortlich. Gestern Abend hatte eine Gruppe von Soldaten die Übernahme der Macht verkündet und das Kriegsrecht verhängt. In Ankara und Istanbul waren die ganze Nacht Schüsse und Explosionen zu hören. Panzer fuhren auf.| 16.07.2016 11:15 Uhr
Steinmeier beruft Krisenstab ein
Berlin: Die unklare Lage in der Türkei hat international große Besorgnis ausgelöst. Bundesaußenminister Steinmeier berief den Krisenstab der Regierung ein. Er sei zutiefst beunruhigt über die jüngsten Entwicklungen in der Türkei. Steinmeier verurteilte alle Versuche, die demokratische Grundordnung der Türkei mit Gewalt zu verändern. Ähnlich äußerte sich die EU-Außenbeauftragte Mogherini. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief zur Ruhe auf. US-Präsident Obama appellierte an alle Seiten, Gewalt und Blutvergießen zu vermeiden. Der Iran verurteilte den Putschversuch. Der bulgarische Präsident Plewneliew sagte, Sofia stehe an der Seite der demokratischen Institutionen im Nachbarland.| 16.07.2016 11:15 Uhr
Anschlag von Nizza doch eine Tat des IS?
Paris: Nach dem Anschlag in Nizza hat Frankreichs Präsident Hollande das Sicherheitskabinett einberufen. Bei der Sitzung geht es dem Vernehmen nach um die Frage nach dem Motiv des Attentäters. Zudem sollen mögliche Fehler der Sicherheitsbehörden analysiert werden. Ministerpräsident Valls erklärte, in der einen oder anderen Form habe es Kontakt in die Islamistenszene gegeben. Nach Agenturmeldungen soll sich die Terror-Organisation IS zu dem Anschlag bekannt haben. Eine offizielle Bestätigung liegt hierfür aber nicht vor. Vorgestern Abend war ein Mann mit tunesischen Wurzeln in Nizza mit einem LKW in eine Menschenmenge gerast. Dabei tötete er mindestens 84 Menschen.| 16.07.2016 11:15 Uhr
Weil fordert von SPD schärferes Profil
Hannover: Niedersachsens Ministerpräsident Weil hat die SPD aufgefordert, ihr Profil zu schärfen. Eine klare politische Orientierung sei wichtiger als Personal- und Bündnisfragen, sagte der SPD-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Neben den Themen Lohngerechtigkeit und Pflegenotstand müsse das Thema Bildung eine große Rolle spielen. Mit Blick auf die Kanzlerkandidatur der SPD erklärte Weil, es laufe auf Parteichef Gabriel hinaus. Er rechne nicht mit anderen Bewerbern| 16.07.2016 11:15 Uhr
Kretschmann warnt vor Rot-Rot-Grün im Bund
Stuttgart: Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann hat vor einer rot-rot-grünen Koalition nach der nächsten Bundestagswahl gewarnt. In einem Zeitungsinterview sagte der Grünen-Politiker, die Linke lebe noch in der Welt einer Nationalökonomie. Außenpolitisch sei sie im Niemandsland. Beim aktuellen Zustand der Linkspartei würde schon die Sondierung scheitern. Kretschmann rief die Grünen zugleich dazu auf, sich auch auf Bundesebene für eine Koalition mit der CDU zu öffnen. In Hessen laufe das Bündnis bereits erfolgreich. Dies erwarte er auch von der grün-schwarzen Koalition in Baden-Württemberg.| 16.07.2016 11:15 Uhr