NDR Info Nachrichten vom 26.03.2021:

Spahn und Wieler mit pessimistischer Prognose

Die Bundesregierung warnt wegen der Entwicklung der Corona-Infektionszahlen vor einer Überlastung des deutschen Gesundheitssystems. Der Anstieg erfolge zu schnell und könne im April dazu führen, dass die Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenze kommen, sagte Gesundheitsminister Spahn. Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Wieler, zeigte sich alarmiert. Es gebe deutliche Signale, dass die dritte Corona-Welle noch schlimmer werden könne als die ersten beiden Wellen. Wieler hält 100.000 Neuinfektionen am Tag in Deutschland für denkbar. Heute früh meldete das RKI fast 21.600 neue Corona-Fälle, rund ein Viertel mehr als vor einer Woche. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz stieg auf rund 119. | 26.03.2021 17:59 Uhr

Einigung auf strengere Transparenzregeln

Nach der Maskenaffäre haben sich die Koalitionsfraktionen auf strengere Regeln für Abgeordnete geeinigt. Das bestätigte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Schneider. Einzelheiten nannte er zunächst nicht. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sollen die Abgeordneten künfig auch kleinere Einkünfte aus Nebentätigkeiten veröffentlichen müssen. Das gelte zudem für Beteiligungen an Kapitalgesellschaften. Hintergrund ist die Affäre um Maskengeschäfte und Lobbytätigkeiten, die derzeit CDU und CSU erschüttert. Mehrere Abgeordnete der beiden Parteien traten deshalb zurück. | 26.03.2021 17:59 Uhr

Weil: Ausgangssperren bei hoher Inzidenz sinnvoll

Niedersachsens Ministerpräsident Weil erwartet, dass es bald mehr nächtliche Ausgangssperren in seinem Bundesland gibt. Weil sagte im Landtag in Hannover, die Infektionszahlen gingen immer weiter nach oben. Die bisherigen Corona-Regeln reichten nicht aus, daher seien deutlich mehr Ausgangssperren zu erwarten. Niedersachsen will solche nächtlichen Sperren in Regionen ab einer Inzidenz von 100 ermöglichen - ab einem regionalen Wert von 150 könnte sie dort bald als nahezu verpflichtend gelten. Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen steigt derzeit auch in Norddeutschland deutlich an - vor allem in Niedersachsen und Hamburg. In der Hansestadt ist die Sieben-Tages-Inzidenz heute auf 136 gestiegen, in Niedersachsen im landesweiten Schnitt auf 111. | 26.03.2021 17:59 Uhr

EMA gibt grünes Licht für Impfstoff-Werke

Zwei Produktionsstandorte von Corona-Impfstoffen in Deutschland und den Niederlanden dürfen ihre Ware jetzt ausliefern. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA gab dafür die Erlaubnis. Das Werk in Marburg stellt den Impfstoff von Pfizer/Biontech her, das im niederländischen Leiden das Präparat von Astrazeneca. An beiden Standorten wurde bereits produziert, unbekannt ist, wie groß die Vorräte sind. EU-Gesundheitskommissarin Kyriakides sagte, sie hoffe, dass jetzt wenigstens ein Teil der Lieferrückstände von Astrazeneca wettgemacht werden könne. | 26.03.2021 17:59 Uhr

VW will Schadenersatz von Winterkorn und Stadler

Volkswagen verlangt vom früheren Konzernchef Winterkorn und dem ehemaligen Audi-Chef Stadler im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Schadenersatz. Das teilte das Unternehmen nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit. Eine Anwaltskanzlei habe die Verantwortung der Ex-Manager geprüft. Danach verletzten Winterkorn und Stadler ihre aktienrechtlichen Sorgfaltspflichten. Die beiden Beschuldigten haben mehrfach erklärt, nichts von dem Dieselbetrug gewusst zu haben. Zur Höhe der Schadenersatzforderungen ist bisher nichts bekannt. | 26.03.2021 17:59 Uhr

Mallorca empört nach Lauterbach-Vorwurf

Gesundheitsexperten auf Mallorca haben verärgert auf den Vorwurf des SPD-Politikers Lauterbach reagiert, die Urlaubsinsel trickse bei Corona-Angaben. Der Chefbiologe einer zentralen Inselklinik sagte, es sei empörend, wenn Fakten anders dargestellt würden. SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach hatte die Angaben Mallorcas angezweifelt, wonach auf der Insel die gefährlichere, brasilianische Virus-Variante noch nicht entdeckt worden sei. Der Politiker sagte, auf der Insel werde getrickst und er glaube kein Wort. Lauterbach zweifelte auch die insgesamt niedrigen Infektionszahlen auf Mallorca an. Seit einer Woche reisen wieder viele Urlauber von Deutschland aus auf die spanische Insel. Hintergrund ist, dass Mallorca derzeit nicht als Risikogebiet eingestuft wird. Von Dienstag an gilt eine Testpflicht für Flug-Reiserückkehrer aber auch für Nicht-Risikogebiete. | 26.03.2021 17:59 Uhr

Forschungsprojekt: Qualität von Wein bleibt im All gleich

Forscher der Universität Bordeaux haben französischen Spitzenwein untersucht, der mehr als ein Jahr lang im All gelagert wurde. 12 Flaschen des Edelrotweins "Pétrus" waren im Januar von der Internationalen Raumstation zurückgekehrt. Die Forscher verglichen ihn mit dem gleichen Wein, der auf der Erde geblieben war. Sie stellten zwar Unterschiede bei der Farbe und den Geschmacksnoten fest. Einen Qualitätsunterschied gebe es aber nicht, der Wein aus dem All bleibe in der Spitzenklasse. Der "Pétrus" gehört zu den teuersten Weinen der Welt. Die Probe aus dem All ist Teil eines deutsch-französischen Forschungsprojektes. Es zielt darauf ab, die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse zu machen - wie den Klimawandel. | 26.03.2021 17:59 Uhr

Das Wetter in Norddeutschland

Abends dichtere Wolkenfelder, vereinzelt Regen, Temperaturen 9 bis 14 Grad. Nachts etwas Regen, später kräftige Regenschauer, Tiefstwerte 7 bis 4 Grad. Morgen zum Teil lang anhaltende Regenfälle, auch Graupel, zwischendurch etwas Sonne, Höchstwerte 6 bis 10 Grad. Am Sonntag bedeckt, gebietsweise Regen, 8 bis 14 Grad. Windig. Am Montag zunehmend freundlicher, meist trocken, 9 bis 19 Grad. | 26.03.2021 17:59 Uhr