NDR Info Nachrichten vom 26.11.2020:

Merkel: Corona-Beschränkungen müssen sein

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hält Lockerungen der Corona-Beschränkungen für derzeit nicht verantwortbar. Merkel sagte in einer Regierungserklärung im Bundestag, ihr sei bewusst, dass die Verlängerung des Teil-Lockdowns bei vielen Menschen zu Existenzängsten führe. Um die finanziellen Nöte der betroffenen Unternehmen und Selbstständigen abzufedern, gebe es weiterhin Hilfe. Die Kanzlerin wies Forderungen zurück, Risikogruppen stärker zu schützen statt allgemeine Beschränkungen zu erlassen. Zu diesen Gruppen gehörten in Deutschland 27 Millionen Menschen, damit erledige sich die Forderung von selbst, so die CDU-Politikerin. AfD-Fraktionschefin Weidel bezeichnete die Corona-Maßnahmen in ihrer Rede als obrigkeitsstaatliche Bevormundung. Der FDP-Vorsitzende Lindner hält etwa die neuen Einschränkungen im Handel für nicht nachvollziehbar. Der Fraktionschef der Linken, Bartsch, sagte, jedes Theater habe sich besser auf den Corona-Winter vorbereitet als die Bundesregierung. | 26.11.2020 13:00 Uhr

Corona-Beschlüsse sorgen für heftige Kritik

Berlin: Mediziner haben die Bund-Länder-Beschlüsse zum weiteren Vorgehen gegen die Corona-Pandemie kritisiert. Sie meldeten Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen an. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, sagte dem SWR, medizinisch-epidemiologisch sei es Wahnsinn, an Weihnachten wieder zu öffnen. Das Virus kenne keine Feiertage. Ähnlich äußerte sich die Vorsitzende des Marburger Bundes, Johna. Sie warf Bund und Ländern zudem schwere Versäumnisse bei der Ausstattung des Gesundheitswesens gegen die Corona-Pandemie vor. Die Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Tepe, nannte die Beschlüsse für die Schulen enttäuschend. Das Hotel- und Gaststättengewerbe forderte umgehende Hilfen für die Beschäftigten der Branche. | 26.11.2020 13:00 Uhr

Ludwig sagt Kokainkonsum den Kampf an

Berlin: Suchthilfe und Prävention sind nach Einschätzung der Drogenbeauftragten der Regierung, Ludwig, gerade in Pandemie-Zeiten elementar wichtig. In ihrem Jahresbericht forderte die CSU-Politikerin, Beratungsstellen, Hilfsangebote und Suchtkliniken müssten geöffnet bleiben. Der Bedarf sei größer denn je. Ludwig will mit Aufklärungs-Kampagnen vor allem gegen den zunehmenden Konsum von Kokain in Deutschland vorgehen. Das Rauschgift habe die Mitte der Gesellschaft erfasst. Das bereite ihr Sorge. Auch die Anstrengungen gegen das Rauchen will die Drogenbeauftragte verstärken. Nach ihren Worten sterben hierzulande jedes Jahr 127.000 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums. | 26.11.2020 13:00 Uhr

IG Metall setzt auf Lohnplus und Joberhalt

Frankfurt am Main: Die 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie sollen nach dem Willen der IG Metall deutlich mehr Geld bekommen. Der Vorstand der Gewerkschaft beschloss einen entsprechenden Forderungskatalog. Darin verlangt die IG Metall ein Einkommensplus von vier Prozent. Außerdem setzt die Gewerkschaft auf den Erhalt von Arbeitsplätzen. In einzelnen Unternehmen soll je nach Lage des Betriebes ausgehandelt werden, wie das Volumen auf höhere Entgelte oder einen Teillohnausgleich bei kürzeren Arbeitszeiten verteilt wird. Die Tarifrunde startet im Dezember. | 26.11.2020 13:00 Uhr

Lebenslange Haftstrafen wegen Putschversuchs in Türkei

Ankara: Vier Jahre nach dem Putschversuch in der Türkei hat ein Gericht 337 Angeklagte zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Sie wurden des Bruchs der Verfassung, der versuchten Ermordung des Präsidenten und des Totschlags für schuldig befunden. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor. 60 weitere Angeklagte erhielten demnach in dem Mammutverfahren Haftstrafen, es gab 75 Freisprüche. Insgesamt standen fast 500 Beschuldigte in dem Prozess wegen des Umsturzversuchs gegen die Regierung von Präsident Erdogan vor Gericht. Unter den Verurteilten sind auch Offiziere und Piloten der türkischen Streitkräfte. Die Regierung in Ankara macht die Bewegung des Predigers Gülen für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich. Dabei waren nach offiziellen Angaben mehr als 250 Menschen getötet worden. | 26.11.2020 13:00 Uhr

Rechnungshof: EU schützt Meere zu wenig

Luxemburg: Der Europäische Rechnungshof hält den Schutz der Meere und Fischbestände in der EU für unzureichend. In einem Sonderbericht der Behörde heißt es, die biologische Vielfalt sei trotz eingeleiteter Maßnahmen weiter akut bedroht. Vor allem im Mittelmeer werde nach wie vor viel zu viel Fisch gefangen. Der Rechnungshof empfiehlt der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten, hier weitere Sperrgebiete einzurichten. Außerdem sollten regelmäßig Fehlentwicklungen festgehalten werden, um gegensteuern zu können. | 26.11.2020 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Überwiegend trüb, zeitweise Regen, im Norden Schleswig-Holsteins ein paar Auflockerungen, 7 bis 11 Grad. Nachts etwas Sprühregen, gebietsweise Nebel, Tiefstwerte 6 Grad in Hannover, bis minus 1 Grad in Neumünster. Morgen neblig, örtlich etwas Nieselregen, ein paar Aufhellungen, 6 bis 9 Grad. Am Sonnabend wieder Nebel, auch freundliche Abschnitte, meist trocken bei 4 bis 8 Grad. | 26.11.2020 13:00 Uhr